Pinturault greift im WM-RTL nach Gold - Schwarz 6.

Frankreichs Topfavorit Alexis Pinturault führt nach dem ersten Durchgang des WM-Riesentorlaufs in Cortina d‘Ampezzo 0,40 Sekunden vor dem Italiener Luca De Aliprandini sowie 0,56 vor dem Deutschen Alexander Schmid. Der Österreicher Marco Schwarz hat als Sechster mit genau einer Sekunden Rückstand auf Platz drei ebenso noch Medaillenchancen wie Stefan Brennsteiner als Siebenter (+1,26 auf Bronze).

Pinturault, der die letzten drei Weltcup-Riesenslaloms vor der WM gewonnen hat, legte mit Startnummer 4 auf der anfangs stellenweise noch extrem eisigen Piste „Labirinti“ und dem Kurs seines Trainers Fabien Munier einen Fabellauf hin. Die Strecke wurde später unter Sonneneinwirkung etwas griffiger, trotzdem unterbot niemand mehr die Zeit von Pinturault. De Aliprandini hielt im drittletzten WM-Rennen dank einer sehenswerten Vollrisiko-Fahrt die vorletzte Chance auf Italiens erste Herrenmedaille bei dieser Heim-WM aufrecht.

Der Bewerb ging wegen Rückenproblemen ohne Ted Ligety in Szene, für den US-Mehrfachweltmeister hätte es das letzte Karriere-Rennen sein sollen. Drittbester Österreicher war unter 100 Startern Roland Leitinger als Zwölfter, Manuel Feller schied nach einer riskanten Fahrt aus. „Es war sehr schwierig, ich habe versucht, den Starthang voll zu attackieren, weil jeder eine Klatsche kriegt“, erklärte der Tiroler. „Da war ich dann ein bissl hinten nach, daraus wurde schlussendlich ein Linienproblem und dann auch noch der Innenski.“

„Hut ab vor Pintus Fahrt, oben war er wie auf Schienen, im Mittelteil hat er auch seine Zeit geholt. Umsonst ist er nicht der beste Riesentorläufer der Saison“, sagte Schwarz. Zu sich selbst meinte der Kärntner: „Es war eine meiner besten Fahrten heuer. Natürlich ist der Abstand groß, aber die Ausgangsposition passt, da ist noch viel möglich.“ Brennsteiner meinte: „Ich bin nicht ganz zufrieden. Oben weg habe ich versucht, eine halbwegs freche Linie reinzugehen. Ziel war, dass ich mit gut fühle und zwei gute Läufe runterbringe. Die Platzierung passt ganz gut, die Rückstande sind aber schon relativ groß.“ Er werde versuchen, im zweiten Schwung auf Schwung und im Fluss zu fahren.“

Der Norweger Henrik Kristoffersen ist bei 2,32 Sekunden Rückstand auf Pinturault im zweiten Durchgang (ab 13.30 Uhr, live ORF 1) wohl bereits ohne Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. Die Schweiz hatte mit Loic Meillard einen Läufer aussichtsreich auf Platz fünf, dafür aber mit Mitfavorit Marco Odermatt (Startnummer 1) sowie Gino Caviezel und Justin Murisier die restlichen drei Läufer bereits durch Ausfall verloren.

Wie eisig die Strecke war, sah man schon ganz am Beginn. Nachdem sogar ORF-Kamerafahrer Joachim Puchner gestürzt war, erwischte es gleich danach den mit Nummer 1 kommenden Mitfavoriten Odermatt. Insgesamt erreichten 60 Fahrer Lauf zwei, 38 kamen nicht ins Ziel. Nicht geschafft hat es auch der für Mexiko startende, 62-jährige Hubertus von Hohenlohe, der Nummer 99 gehabt hatte.