Umgefallene rote Wand als malerische Projektionsfläche in der Galerie Widauer
Durch eine grüne Raumzeichnung radikal strukturierte Intervention von Herbert Hinteregg ...
Innsbruck – Jeder/jede, der/die durch sein/ihr Betreten der Rauminstallation von Milena Meller in Charly Walters open space zu deren Teil wird, kann ausprobieren, ob er/sie sich beim Begehen der mit einem roten Teppich belegten Paletten wie auf einem Laufsteg fühlt oder sich eher an Venedig bei Aqua Alta erinnert. Um das Erspüren von Räumen und Befindlichkeiten geht es der Innsbrucker Künstlerin jedenfalls, um das Experimentieren mit unterschiedlichen räumlichen Situationen. Die gefundene genauso wie erfundene sein können, wie etwa die speziell für die Schau gemachte Ein-Mensch-Kabine.
Angelegt als Gegenpol zum Ausgesetztsein suggerierenden Steg als hermetisch in sich geschlossener Rückzugsort. An den Außenseiten bemalt mit mehr oder weniger assoziativen Zeichen und Strukturen bzw. beklebt mit Fotos und Textstücken. Das Innere der Kabine ist dagegen mit einer kleinen Bank möbliert, dazu einladend, über Kopfhörer eine von Milena Meller gemachte Soundcollage zu inhalieren. Einen Teppich unterschiedlichster Klänge, von Geflüster, Gezwitscher, Gequietsche, Geraschel, Gebell, Geplätscher usw., verwoben zu einem Hörstück, das reizvoll traumhaft daherkommt.
Dass Milena Meller anonyme Architekturen mag, lässt ein von ihr in fast hyperrealistischer Manier gemaltes kleines Bild vermuten, das sie an die Wand des open space gehängt hat, neben einer Stele, auf der fast wie eine Skulptur ein Modell der kompletten Rauminstallation thront. (schlo)
open space. Mentlgasse 12, Innsbruck; bis 26. Februar, tgl. außer So 12–18 Uhr, am 26. um 17 Uhr Performance von Veronika Cadet-Oberhuber.