Bezirk Reutte

Naturpark im Lechtal bekommt einen Managementplan

Da Naturschutz und Nutzungsinteressen im Lechtal eng miteinander verzahnt sind, ist ein Bürgerbeteiligungsprozess geplant.
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Elmen – Seit 2000 gehört der Tiroler Lech mit seinen Nebengewässern zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000. Mittlerweile ist er auch Naturpark und gleichzeitig das größte zusammenhängende Schutzgebiet im Talbereich von Tirol und einer der letzten Wildflüsse Mitteleuropas.

In die einzigartige Flusslandschaft wurde in den vergangenen 20 Jahren viel investiert, unter anderem flossen rund 14 Mio. Euro über EU-kofinanzierte Life-Natur-Projekte ins Tal. Das aktuelle Life-Projekt, das noch bis 2021 läuft, sieht neben zahlreichen Renaturierungen und Artenschutzmaßnahmen auch die Erstellung eines Managementplans für den Naturpark Tiroler Lech vor.

Dieser beinhaltet jene Ziele und Maßnahmen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten das Handeln im Naturpark bestimmen werden.

Der Managementplan umfasst fünf zentrale Säulen des Naturparks und berücksichtigt neben dem Naturschutz auch die Themen Umweltbildung, Erholung, Regionalentwicklung und Forschung/Monitoring.

„Konkret geht es um den Schutz der dynamischen Wildnis, artenreicher Lebensräume und naturnaher Kulturlandschaften, einen günstigen Erhaltungszustand von geschützten Lebensräumen, Pflanzen und Tieren, das Bedürfnis der Öffentlichkeit und der Besucher nach Bildung und Erholung, wichtige Impulse für die Entwicklung der Region sowie die Erforschung ökologischer Zusammen­hänge“, beschreibt Yvonne Markl, Geschäftsführerin des Vereins Naturpark Tiroler Lech, die Inhalte.

Der Naturpark Tirol Lech ist mit dem Lebensalltag der Bevölkerung und den verschiedenen Nutzungsinteressen im Tal aufs Engste verzahnt. Daher sollen die Interessen von Wasserwirtschaft, Naturschutz, Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Fischerei und Jagd im Managementplan sehr ernst genommen werden. Markl: „Interessenvertreter erhalten die Möglichkeit, an der Entstehung des Managementplans mitzuwirken. Dazu sind Arbeitsgruppen, Workshops, Tiefeninterviews und ein Bürgerbeteiligungsprozess für die breite Öffentlichkeit geplant.“

Die Ausarbeitung des Managementplans soll bis Ende des Jahres mit der Festlegung und Abstimmung der Ziele und Maßnahmen abgeschlossen sein. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung im Herbst 2021 vorgestellt. (TT, fasi)

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