Klarer Appell beim Sportgipfel: „Weg mit dem Vereinssport-Verbot!“
Von Florian Madl
Innsbruck – Die Fülle der Argumente für die Öffnung des Sports ist ebenso dicht wie jene dagegen. Und doch hoffen 15.000 Sportvereine in Österreich, davon knapp 2000 in Tirol, beim heutigen Sportgipfel in Wien (ab 16.30 Uhr) auf Öffnungsschritte. Das Gipfelgespräch zwischen Sport Austria sowie Österreichs Sport-Dach- und Fachverbänden mit Sportminister Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (beide Grüne) soll zur erhofften schrittweisen Öffnung des Amateur- und Freizeitsports führen.
📽 Videobeitrag: Vorschau auf den Sportgipfel
Von Seiten der Skeptiker werden Inzidenzen und anhaltende Virus-Mutationen ins Feld geführt, die Sportler-Seite wiederum hält mit Präventionskonzepten und Folgewirkungen dagegen: So würde sich Österreich laut Austria Presse Agentur durch Gesundheitssport in Summe rund 530 Millionen Euro an Krankheitskosten ersparen (Unfallkosten bereits abgezogen). Laut Studien bewegen sich die Österreicher aber seit Beginn der Pandemie um ein Drittel weniger als davor. Dazu geht es auch um die Sicherung von Jobs, denn in Summe 300.000 Arbeitsplätze sind direkt und indirekt betroffen – vom Trainer bis hin zum Sportartikelhändler.
Ausnahmegenehmigung für Leistungssportler
Ein ebenso gewichtiges Argument: die Folgewirkung für Kinder, die im besten motorischen Lernalter seien und deren psychische Entwicklung maßgeblich mit der Bewegung im Zusammenhang steht. Auch die jüngste Diskussion, warum 17.000 heimische Leistungssportler eine Ausnahmegenehmigung erhalten hätten, ließ mancherorts die Wogen hochgehen.
Die Meinung von Peter McDonald, Präsident der österreichischen Sportunion, deckt sich mit der seiner Kollegen von ASKÖ und ASVÖ: „Sowohl Outdoor- als auch Indoor-Sport ist dank Tests und unserer Corona-Präventionskonzepte sicher – ohne sich anzustecken – möglich. Daher weg mit dem Vereinssport-Verbot!“
Auch die ÖGKJ (Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde) unterstützt die Forderung der Dachverbände. „Die Schäden sind beträchtlich: Gewichtszunahme, Verlust motorischer Fähigkeiten, aber auch eine Zunahme psychischer Erkrankungen“, heißt es in der jüngsten Aussendung.