Toter bei Protesten in Myanmar

Bei neuen Protesten gegen den Militärputsch in Myanmar ist einem einheimischen Politiker und Medien zufolge ein Demonstrant von der Polizei erschossen worden. Diese habe am Sonntag das Feuer auf die Menschenmenge eröffnet, sagte Kyaw Min Htike in der Stadt Dawei der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die Mediengruppe Dawei Watch berichtete von einem Toten und mehr als einem Dutzend Verletzten.

Vertreter der Polizei und des herrschenden Militärrats waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Augenzeugen und weitere Medien berichteten zudem von Verletzten bei Protesten in Yangon. Aufnahmen zeigten blutüberströmte Menschen, die von Helfern von dem Ort der Demonstration weggebracht wurden.

Das Militär hatte am 01. Februar geputscht. Die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi und etliche Führungsfiguren ihrer Partei Nationale Liga für Demokratie (NLD) sind seither in Gewahrsam. Die NLD hatte die Parlamentswahl am 08. November haushoch gewonnen. Das Militär erkennt das Ergebnis nicht an und spricht von Wahlbetrug. In den vergangenen Tagen sind Hunderttausende Demonstranten gegen den Putsch auf die Straße gegangen.