Salzburg spaziert mit 4:0 gegen Sturm Graz ins Cup-Finale
Red Bull Salzburg steht zum achten Mal in Folge im Fußball-Cup-Finale. Der Titelverteidiger behielt am Mittwochabend im zweiten Halbfinale im Klagenfurter Wörthersee Stadion gegen Sturm Graz am Ende noch sehr deutlich mit 4:0 (1:0) die Oberhand und hat nun die Chance, die Trophäe in den jüngsten acht Jahren zum siebenten Mal zu gewinnen. Endspielgegner ist am 1. Mai in Klagenfurt der LASK. Die Oberösterreicher hatten zuvor beim WAC erst nach Verlängerung mit 1:0 gewonnen.
Salzburg legte den Grundstein für den Sieg durch einen Kopfballtreffer von Enock Mwepu in der 36. Minute. Es war die einzige nennenswerte Chance vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel traf Mwepu neuerlich per Kopf (54.). Dem 23-Jährigen aus Sambia gelang erstmals ein Doppelpack im Dress der „Bullen“. Mergim Berisha (72.) und Brenden Aaronson (78.) sorgten für klare Verhältnisse und eine perfekte Revanche für die beiden Niederlagen in der Liga gegen Sturm (1:3,1:2 am Sonntag in Klagenfurt) in der laufenden Saison. Zudem schnitt man besser ab als im Cup-Finale 2018, wo man den Steirern im Finale mit 0:1 nach Verlängerung unterlegen war.
Die Grazer nahmen das Selbstvertrauen nach dem zweiten Ligasieg gegen Salzburg en suite mit, präsentierten sich wie am Sonntag an selber Stelle sehr aggressiv, wieder zweikampfstark und ließen deshalb kaum Möglichkeiten des Favoriten zu. Einmal leistete sich die Sturm-Hintermannschaft allerdings eine Unachtsamkeit. Bei einer Junuzovic-Ecke verlor Dante das Kopfball-Duell mit Mwepu und geriet deshalb in Rückstand. Sonst war nur ein Konter in der Nachspielzeit nennenswert, der Abschluss von Aaronson über das Tor nach Daka-Zuspiel passierte aus Abseitsposition, ein etwaiger Treffer hätte nicht gezählt.
Nach Wiederbeginn führte wieder eine Standardsituation zum Salzburger Erfolg. Zlatko Junuzovic und Andreas Ulmer plänkelten vor der Ausführung des Freistoßes, Junuzovic trat dann den Ball zur Mitte - und wieder war es Mwepu, der per Kopf vollendete. Der Cupsieger der vergangenen beiden Jahre hatte großes Glück, war doch der Doppel-Torschütze - wie auch einige seiner Kollegen - klar im Abseits gestanden. Fast im Gegenzug musste sich Cican Stankovic erstmals auszeichnen, parierte einen Wüthrich-Kopfball zur Ecke (56.).
Es war allerdings das einzige Mal, dass der Anschlusstreffer richtig in der Luft lag. Der Favorit kontrollierte das Geschehen und hatte keine Mühe mehr. Jörg Siebenhandl verhinderte den dritten Gegentreffer noch bei einem Daka-Abschluss in höchster Not (66.). Sechs Minuten später war endgültig alles klar. Eine wohl abgerissene Berisha-Flanke überraschte den Sturm-Goalie und landete genau im langen Eck. Für den Schlusspunkt sorgte Aaronson, der das Leder nach schöner Adeyemi-Vorarbeit ins leere Tor drückte.
Salzburg hat jetzt 46 der jüngsten 47 Cupspiele gewonnen, zum 17. Mal in Folge ging man als Sieger vom Platz. Nach St. Pölten (3:0), Rapid (6:2) und der Austria (2:0) wurde der vierte Bundesliga-Rivale aus dem Bewerb genommen. Vor dem Endspiel steht Salzburgs imposantes Torverhältnis in dieser Cup-Saison bei 25:2. Für Tabellenführer Salzburg geht es am Sonntag (14.30 Uhr) in der Meisterschaft gegen St. Pölten weiter, Sturm ist bereits tags zuvor bei WSG Tirol (17.00 Uhr) gefordert.