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Produktion für Impfstoffe in Kundl: Wirkstoff aus Tirol für 250 Mio. Dosen

100 neue Arbeitsplätze sollen mit der Impfstoff-Vereinbarung in den nächsten Monaten bei Novartis in Kundl entstehen.
© Novartis

Novartis produziert ab dem Frühjahr in Kundl in großem Stil die mRNA und den vorformulierten Wirkstoff für den Corona-Impfstoffkandidaten von CureVa­c. Dadurch entstehen 100 neue Jobs in Tirol.

Von Alois Vahrner

Kundl – Weltweit laufen fieberhafte Bemühungen, die Corona-Pandemie mit hochwirksamen Impfstoffen zu besiegen. Und dabei wird künftig auch Tirol eine wichtige Rolle spielen: So gab Novartis gestern bekannt, an seinem Standort in Kundl in Kürze die Herstellung des Corona-Impfstoffkandidaten von Cure­Vac, CVnCoV, zu unterstützen. Konkret geht es um die Herstellung der mRNA und des vorformulierten Wirkstoffes. Die beiden Unternehmen haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. „Gemeinsam mit unserem neuen Partner können wir die Produktionskapazitäten deutlich erhöhen und unser Fertigungsnetzwerk auf eine noch breitere Basis stellen“, erklärte CureVac-Produktions-Vorstand Florian von der Mülbe

Die Vorbereitungen für den Produktionsstart, den Technologietransfer und die Testläufe haben in Kundl bereits begonnen. Vorbehaltlich einer verbindlichen Vereinbarung will Novartis die Produktion bereits im zweiten Quartal 2021 in Tirol starten. Erste Lieferungen des vorformulierten mRNA-Wirkstoffes an CureVac soll es im Sommer geben. Erfolgen soll die Produktion in einer neuartigen Hightech-Fertigungsanlage, die sich bereits im Bau befand und an die Bedürfnisse der Impfstoffproduktion für CureVac angepasst werde. Es handl­e sich um so genannte Messenge­r Ribonukleinsäure (mRNA), deren Herstellung äußerst komplex sei.

„Das ist ein Riesenerfolg. Wir sehen uns in der Verantwortung, alles zu tun, um zu helfen", sagt Michael Kocher (Novartis-
Österreich-Chef).

Novartis plant, heuer bis Jahresende bis zu 50 Mio. Dosen des formulierten mRNA- Wirkstoffes für CureVac in Kundl zu produzieren. Für 2022 sind dann bereits bis zu 200 Mio. Dosen geplant. Der vorformulierte Wirkstoff wird anschließend an CureVac zur Weiterverarbeitung und Abfüllung des Impfstoffes (dieser soll heuer im Frühjahr genehmigt werden) geliefert. Erst im November 2020 hatte Novartis bekannt gegeben, Kundl zu einem Nukleinsäure-Kompetenzzentrum, vor allem für die Zell- und Gentherapie-Pipeline, auszubauen.

Laut Novartis-Österreich-Chef Michael Kocher werde man für den 20 Mio. Euro für den CureVac-Auftrag 20 Mio. Euro in Tirol investieren. In Kundl, wo man dann auch künftig in der Impfstoff-Produktion tätig bleiben könnte, würden dadurch auch 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Für Tirols LH Günther Platter sei die Vereinbarung „ein weiteres sehr starkes Signal aus Tirol für den nachhaltigen Kampf gegen das Corona­virus“. Dies habe nicht nur für Österreich, sondern auch für ganz Europa eine große Bedeutung. Auch in den kommenden Jahren werde man Corona-Impfstoffe benötigen. Engpässe wie derzeit soll es dann in Zukunft nicht mehr geben.

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