Lamparters Teamkollegen jubelten wie über eigenes Gold
Die Kombinierer Mario Seidl (12.), Lukas Greiderer (13.) und Lukas Klapfer (26.) haben ihre Platzierungen im Großschanzen-Bewerb der Nordischen Weltmeisterschaften in Oberstdorf gar nicht interessiert. Die Gold-Leistung ihres Teamkollegen Johannes Lamparter hat alles überstrahlt, während des Rennens war das für sie viel interessanter als der eigene Kampf und die Plätze. Als sie dann alle im Ziel versammelt waren, war die Euphorie groß, brach der Jubel los.
Das Trio schulterte Lamparter und ließ einen Jubelschrei los, danach folgte ein ähnliches Prozedere mit dem gesamten österreichischen Betreuer-Team. „Da merkt man, was wir für ein geiles Team wir sind“, sagte Seidl. „Gefreut haben wir uns, als ob wir alle Gold geholt hätten. Richtig geil!“ Er habe schon in der Früh gemerkt, dass sein Zimmerkollege so richtig gut drauf gewesen sei. „Er ist heute voller Energie gewesen. Verdienter Weltmeister!“
Der Salzburger habe im Rennen immer bei der Wende geschaut, wie Lamparter im Rennen liege. „Ich habe gewusst, wir haben einen super Ski. Als ich dann ins Ziel gekommen bin, war ich fetzenblau. Aber da überwiegt die Freude, dass der Teamkamerad gewonnen hat. Da bin ich wieder aufgestanden, dann haben wir gemeinsam gefeiert.“ Die jugendliche Leichtigkeit mache Lamparter so stark. „Er denkt nicht viel nach, und er hat überhaupt keine Nerven gezeigt, hat einfach sein Ding gemacht.“
Greiderer hat mit Fortdauer überhaupt nicht mehr an seinem Rennen teilgenommen. „Die letzten eineinhalb Runden habe ich nur noch ferngeschaut auf der Videowall. Ich habe jeden Trainer am letzten Stieg gefragt, ob es sich ausgegangen ist“, erzählte der Tiroler. „Ich habe sogar noch Zeit gehabt, zum Gratulieren und zum Einklatschen mit den Betreuern. So geil! Unglaublich, wahnsinnig, was der Bua zusammenbringt. Start-Ziel-Sieg bei der WM mit 19 Jahren - Hut ab!“
Der 27-Jährige konnte so richtig einschätzen, was diese Leistung gerade in Lamparters jungem Alter bedeutet. „Wenn man denkt, was ich mit 19 Jahren so getrieben habe“, stellte Greiderer mit einem Schmunzeln fest. „Das ist der perfekte Wettkampf und genau am Tag X. Ich hoffe, dass ich im Teamsprint (Samstag, Anm.) die Ehre habe, mit dem frischgekürten Weltmeister die Runden zu ziehen.“
Klapfer hatte auch nur Lob parat. „Es war ein Wahnsinn. Mit 19 Jahren so abgebrüht und das so durchziehen, da musst erstens mal eine coole Sau sein und zweitens richtig gut - und ich glaube, beides trifft auf ihn zu. Und ich glaube, wir haben heute einen aufgehenden Stern gesehen, der wird uns noch viel Freude bereiten. Ich glaube, er hat Riiber in der zweiten Runde mental gebrochen. Das musst du auch erst einmal zusammenbringen. Riiber hat relativ schnell gesehen, heute hat er keine Chance.“