Goldener Bär der Berlinale geht nach Rumänien

Die rumänische Satire „Bad Luck Banging or Loony Porn“ (Babardeală cu bucluc sau porno balamuc) ist der Gewinner der Berlinale 2021. Der Goldene Bär für den besten Film wurde dem Werk von Radu Jude am Freitagmittag in einer Onlinekonferenz von der internationalen Jury zugesprochen. Als bester Regisseur wurde indes der Ungar Denes Nagy für das Bildessay „Natural Light“ (Természetes fény) mit einem Silbernen Bären geehrt.

Und auch Maren Eggert kann sich über einen Silber-Bären für die beste schauspielerische Leistung freuen, die heuer nicht mehr nach Geschlecht getrennt vergeben wurde. Die Deutsche wurde für ihre Rolle einer Wissenschafterin in Maria Schraders „Ich bin dein Mensch“ gewürdigt. Die Bären-Auszeichnung in der NebendarstellerInnen-Sparte ging an Lilla Kizlinger für ihren Auftritt in der ungarischen Produktion „Forest - I See You Everywhere“ (Rengeteg - mindenhol látlak) von Bence Fliegauf.

Die Berlinale-Leitung hatte im Vorfeld die genderneutrale Vergabe der Schauspielpreise mit einem Signal für ein gendergerechteres Bewusstsein in der Filmbranche begründet. Teile der Filmbranche hatten die Entscheidung indes kritisiert. Das Gleichstellungsbündnis Pro Quote Film sprach von einem weiteren Konkurrenzkampf, dem Schauspielerinnen ausgesetzt seien. Auch der deutsche Bundesverband Schauspiel prognostizierte, dass Schauspielerinnen für ihre Leistungen künftig ähnlich wenig gewürdigt würden, wie bereits in anderen Kategorien.

Der Große Preis der Jury und damit ein weiterer Silberner Bär ging nach Japan, wurde hier doch Ryusuke Hamaguchis Dialogdrama „Guzen to sozo“ bedacht. Ein weiterer Silberner Bär für den Preis der Jury wurde der deutschen Regisseurin Maria Speth für ihren berührenden Dokumentarfilm „Herr Bachmann und seine Klasse“ zugesprochen.

Ein Silberner Bär für die herausragende künstlerische Leistung ging an den mexikanischen Film „Una película de policías“ (A Cop Movie) von Alonso Ruizpalacios, während der Südkoreaner Hong Sangsoo sich über den Silbernen Drehbuch-Preis für „Introduction“ (Inteurodeoksyeon) freuen kann. Zur sechsköpfigen internationalen Jury gehörten heuer etwa die bosnische Regisseurin Jasmila Žbanić, die zuletzt mit der österreichischen Koproduktion „Quo vadis, Aida?“ reüssierte, oder ihr italienischer Kollege Gianfranco Rosi und Nadav Lapid aus Israel.

Neben den Trophäen für den eigentlichen Wettbewerb wurden am Freitag auch die Sieger in der Sparte „Encounters“ verkündet. Hier ging die dazugehörige Goldene-Bär-Plakette für den besten Film an die französische Produktion „Nous“ von Alice Diop. Der große Preis der Jury wurde indes Le Baos durchchoreografiertem Werk „Taste“ zugesprochen. Der Regiepreis wurde gesplittet und ex aequo Ramon und Silvan Zürcher für die Schweizer Produktion „Das Mädchen und die Spinne“ sowie Denis Cote für „Social Hygiene“ verliehen.

Mit dem heutigen Freitag endet auch Teil 1 der heurigen Berlinale, die seit Montag als reines Onlinefestival für die Branche und die Medien lief. Im Sommer soll dann Teil 2 der Corona-Berlinale folgen - als mehrtägiges Festival für Publikum, im Kino und unter freiem Himmel. Dann sollen auch die heute bekanntgegebenen Bären feierlich ihren Besitzerinnen und Besitzern übergeben werden.

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