Papst trifft höchsten schiitischen Geistlichen im Irak

Papst Franziskus wird auf seiner Irak-Reise am Samstag den höchsten schiitischen Geistlichen des Landes, Großayatollah Ali al-Sistani, treffen. Beobachter sehen in der Begegnung in Najaf südlich der Hauptstadt Bagdad den interreligiösen Höhepunkt des ersten Besuchs eines Oberhaupts der katholischen Kirche im Irak. Beobachter warten gespannt, ob die beiden bei dem Besuch in der für den schiitischen Islam heiligen Stadt ein Dokument unterzeichnen.

2019 kam ein solches zwischen dem Pontifex und dem sunnitischen Großimam von Ägypten in Abu Dhabi zustande. Von Najaf reist Franziskus am selben Tag weiter in die Ebene von Ur, aus der nach Überlieferungen der Bibel Abraham stammt. An dem Treffen sollen Muslime, Juden und Christen teilnehmen. In den drei Religionen wird Abraham als Stammvater angesehen, was dem Besuch in dem Jahrtausende alten Siedlungsgebiet zusätzliche Symbolik einhaucht. Franziskus will dort auch eine Rede halten. Am Nachmittag kehrt er wieder nach Bagdad zurück um dort am Abend eine Messe in der Kathedrale St. Josef feiern.

Papst Franziskus ist der erste Papst, der den Irak besucht. Vor allem die Christen in dem Zwei-Strom-Land haben lange darauf gewartet, dass der 84 Jahre alte Argentinier zu ihnen kommt. Wegen der Corona-Pandemie und der Sicherheitslage im Irak wurde auch Kritik an der Reise laut. Am Freitag war Franziskus, der wie die Mitreisenden bereits gegen Covid-19 geimpft ist, in Bagdad an und traf die politischen Anführer des Landes mit mehr als 38 Millionen Einwohnern.

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