Großrazzia gegen organisiertes Verbrechen in Belgien

Die belgische Polizei ist am Dienstag mit einem landesweiten Großeinsatz gegen das organisierte Verbrechen vorgegangen. Der Schwerpunkt der laut belgischer Bundesanwaltschaft insgesamt mehr als 200 Razzien lag auf dem Hafen von Antwerpen, einem Drehkreuz des europäischen Kokain-Handels. Es handelte sich um „einen der größten Einsätze“ in der Geschichte des Landes. Mehrere Verdächtige wurden festgenommen.

Insgesamt waren seit Dienstagfrüh mehr als 1.500 Polizisten sowie Spezialeinheiten an dem Großeinsatz beteiligt, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Er richtete sich gegen eine „sich ausbreitende kriminelle Vereinigung“, sagte ein Polizeivertreter. Mehr als ein Dutzend Verdächtige seien bereits festgenommen worden.

Die Razzien wurden von der Bundesanwaltschaft und der Staatsanwaltschaft Antwerpen koordiniert. Im Fokus standen Drogenhändler, die vor allem mit Kokain handeln, sowie mit diesen verbundene kriminelle Banden, wie die Bundesanwaltschaft weiter ausführte.

Die Verdächtigen hätten zwar internationale Verbindungen, bisher seien jedoch nur belgische Sicherheitsbehörden in die Razzien involviert, sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Eric Van Duyse. Vor dem Großeinsatz hätten die Behörden zweieinhalb Jahre gegen die Verdächtigen ermittelt.

Der Hafen von Antwerpen ist nach Rotterdam der zweitgrößte Hafen Europas. Erst im vergangenen Jahr wurde in Antwerpen die Rekordmenge von 65,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Seit 2013 stieg die Menge an konfisziertem Kokain um das Vierzehnfache. Die Droge wird meist aus Südamerika, insbesondere aus Kolumbien, Brasilien und Ecuador, in Schiffscontainern nach Europa geschmuggelt. Die Stadt Antwerpen wurde vor diesem Hintergrund von einer Gewaltwelle erfasst, darunter Angriffe mit Granaten sowie Morde.

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