US-Katastrophenschutz für Migrantenkinder im Einsatz

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat die Katastrophenschutzbehörde FEMA angewiesen, bei der Unterbringung tausender Migrantenkinder an der Grenze zu Mexiko zu helfen. Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas beauftragte die Behörde am Samstag, den Bau von Behelfsunterkünften für unbegleitete Minderjährige zu unterstützen. Die bestehenden Unterkünfte sind völlig überfüllt.

Derzeit sind rund 8.800 Kinder in Einrichtungen der US-Gesundheitsbehörde HHS untergebracht und Hunderte weitere bei der Grenzschutzbehörde CBP. Biden hatte nach seinem Amtsantritt Ende Jänner die strikte Einwanderungspolitik seines Vorgängers Donald Trump gelockert. Er kündigte unter anderem an, Zehntausende Migranten einreisen lassen, die bisher in Mexiko auf die Entscheidung in ihren Asylverfahren warten mussten. Daraufhin machten sich wieder deutlich mehr Migranten auf den Weg in die USA.

Während an der Grenze aufgegriffene Erwachsene und Familien weiterhin nach Mexiko zurückgeschickt werden, dürfen unbegleitete Minderjährige in die USA einreisen. Allein im Februar griffen Beamte der CBP 9457 unbegleitete Minderjährige an der Grenze auf. Die Unterkünfte sind so überfüllt, dass auch die Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie kaum eingehalten werden können.

Nach Angaben des Heimatschutzministeriums soll sich die FEMA (Federal Emergency Management Agency) nun an einem 90-tägigen Projekt beteiligen, um sicherzustellen, dass die Kinder sicher untergebracht und dann schnell zu Pflegefamilien gebracht werden können. Meist handelt es sich dabei um Familienangehörige, die schon in den USA leben. Die Regierung reagiere damit auf die Ankunft einer „Rekordzahl“ von Menschen, darunter auch unbegleitete Minderjährige, an der südlichen Grenze, erklärte das Ministerium.

Bidens Regierung steht wegen der Zustände an der Grenze massiv unter Druck. Kritiker werfen ihr vor, die Migrantenkinder während der Prüfung ihrer Asylanträge zu lange in überfüllten Lagern festzuhalten, bis sie in spezielle Einrichtungen oder zu Verwandten gebracht werden.

Die Regierung wies angesichts der Kritik auch darauf hin, dass die Zahl der Menschen, die an der Grenze aufgegriffen werden, schon seit April 2020 ansteigt - also lange vor Bidens Amtsantritt im Jänner. Die Menschen fliehen demnach vor Gewalt, Naturkatastrophen, Hunger und Armut in ihren Heimatländern in Zentralamerika.

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