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72 Prozent der Häftlinge beklagen Gewalterfahrungen im Gefängnis. Auch in Innsbruck liegt mangels Beschäftigungsinfrastruktur und genügend Wachpersonals einiges im Argen.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck – Der Strafvollzug kommt in Österreich nicht aus den Schlagzeilen. Chronische Unterfinanzierung sorgt seit Jahren für Defizite bei Infrastruktur, Personal und Betreuung. Meist erregen nur dramatische Bilder aus Haftanstalten kurz das Interesse der Parlamentarier. Die Auswirkungen des politischen Desinteresses zeigen sich nun in einer aktuellen Studie der Universität Innsbruck. Dort hat sich das Institut für angewandte Rechts- und Kriminalsoziologie erstmals mit den Anhaltebedingungen und Gewalterfahrungen von Häftlingen in Österreich beschäftigt.
Die Ergebnisse sind schlicht ernüchternd: So berichteten fast drei Viertel der Befragten – genau 72 Prozent – von mindestens einem Gewaltvorfall (von psychischer, körperlicher oder sexueller Gewalt) in Haft. 70 Prozent der interviewten Häftlinge wollten dabei Opfer psychischer Gewalt geworden sein, vier von zehn der Befragten wurden demnach Opfer körperlicher Gewalt, wurden getreten, geschlagen, unnötig hart angefasst, gewürgt oder in ähnlicher Weise attackiert. Veronika Hofinger, Leiterin der Studie: „Männer erleben in drei Monaten in Haft mehr körperliche Gewalt als in drei Jahren außerhalb des Gefängnisses.“