Richtig oder Falsch? Mythen-Check zur privaten Gesundheitsvorsorge
Wien – Schon seit Jahren steigt die Nachfrage nach privater Gesundheitsvorsorge. Anlässlich des Weltgesundheitstages überprüften Petra Witzmann und Sonja Ebhart-Pfeiffer, Finanzexpertinnen und Vorstandsmitglieder des Österreichischen Verbandes Financial Planners, gängige Mythen zu diesem Thema.
❌ Falsch: Der Einstieg im Krankheitsfall ist früh genug.„Viele beschäftigen sich erst mit dem Thema, wenn es einen konkreten Anlassfall gibt“, sagt Witzmann. Dann sei es aber häufig schon „zu spät“, da sich die Höhe der Prämie einer privaten Gesundheitsversicherung nicht nur nach dem Alter richtet, sondern auch nach dem Gesundheitszustand. Ein Tarif der privaten Gesundheitsvorsorge könne nicht seitens des Versicherers gekündigt werden.
✔️ Richtig: Beitragszahlungen steigen durch das Niedrigzinsumfeld. Ebhart-Pfeiffer empfiehlt allen, die Interesse an einem Abschluss haben, diesen noch vor dem Juli zu machen, da ab dann die Prämien steigen. Wichtig auch: Verbleibt jemand sein Leben lang im selben Tarif, ändere sich nichts an der Prämie und es erfolgen nur Anpassungen aufgrund der Inflation und des medizinischen Fortschritts.
❌ Falsch: Nur Erwachsene sind zusatzversichert. Ebhart-Pfeiffer empfiehlt, das Kind bereits von Geburt an zu versichern, nicht erst ab Entlassung aus dem Krankenhaus. Bereits für die Basis-Impfungensowie etwaige Medikamente, die vom Zahnen bis zum ersten Schnupfen benötigt werden, rentiere sich der so genannte Baby-Zusatz. Mit 25 Euro pro Monat und Kind sei man hier schon gut dabei und es ist möglich, Leistungen von ungefähr 2500 Euro pro Jahr in Anspruch zu nehmen.
✔️ Richtig: Keine Transparenz durch Angebotsüberschuss. Der Markt hat sich in den letzten Jahren enorm verbreitert und es gibt es viele Anbieter, die auch online mit günstigen Tarifen locken. Viele differenzieren in ihrem Leistungsumfang aber nicht zwischen dem Ambulanz-, Stationär- und Zusatzbereich, was zulasten der Transparenz geht. (TT )