„Es fühlt sich ein wenig so wie vor 21 Jahren an“
Ein Punkt trennt das Hypo Tirol Volleyballteam heute noch von der AVL-Rückkehr. Ein kleines Märchen mit einer Konstante: Stefan Chrtiansky.
Von Daniel Suckert
Innsbruck – Dass die Innsbrucker heute (14 Uhr, USI) den Aufstieg ausgerechnet gegen die hotvolleys aus Wien vollenden können, lässt das Herz so mancher Volleyball-Romantiker höherschlagen. Hypo gegen hotvolleys – das war jahrelang Emotion pur am Parkett und zusätzlich beste Unterhaltung, wenn die Bosse Hannes Kronthaler und Peter Kleinmann am Mikrofon aufeinandertrafen. Das ist aber ein Stück Vergangenheit – die Hypo-Youngsters können nun ihr eigenes Kapitel schreiben.
Ein Jahr, nach dem sich die Hypo Tirol Alpenvolleys nach einem dreijährigen Gastspiel aus der deutschen Liga zurückgezogen haben, kann die „Studententruppe“ rund um Routinier Daniel Koncal die Chance auf die AVL-Rückkehr nützen. Und das gleich im ersten Jahr. Dafür sind gegen die Wiener nur zwei Satzgewinne nötig. Eine machbare Aufgabe, auch wenn Headcoach Stefan Chrtiansky die Aufstiegseuphorie bewusst nicht aufkommen lässt: „Wir müssen es zuerst zu Ende bringen.“
Stichwort Stefan Chrtiansky – der Trainerfuchs ist eine Konstante im dunkelblauen Erfolgspuzzle. Und das schon seit zwei Jahrzehnten. Eine Rückkehr in die höchste, rot-weiß-rote Liga lässt auch ihn ein wenig in Erinnerungen schwelgen: „Es fühlt sich so ein wenig wie vor 21 Jahren an. Da hatten wir acht, neun Österreicher und nur zwei bis drei Legionäre.“
Etwas, was in der kommenden Saison wieder so eintreten könnte. Denn eines steht außer Frage: Die jungen Wilden sollen auch in der AVL in der Grundsechs stehen. Chrtiansky: „Es wird keinen Profibetrieb geben. Die Jungs sind das ganze Jahr über sehr diszipliniert gewesen, sie haben sich den Aufstieg verdient. Ich hatte nie weniger als zehn Mann (Kadergröße 14, Anm.) beim Training. Sie haben alle in der Entwicklung einen großen Sprung gemacht.“
Was den Kader betrifft, will man nach einem Aufstieg mit der Tatsache arbeiten, dass Innsbruck eine Studentenstadt ist. Chrtiansky: „Gute heimische Spieler haben so die Möglichkeit, bei uns zu studieren und zu spielen.“ Teure Legionäre oder Champions-League-Flair werden vorerst ein Stück Vergangenheit bleiben. Das tut der entfachten Euphorie rund um die Youngsters aber keinen Abbruch. Eine neue Zeitrechnung hat begonnen.