Stabile Lage und Ruf nach Öffnung in Tirol, Wien hofft auf Wende
Während sich die Situation auf den Intensivstationen in Ostösterreich weiter zugespitzt hat, bleibt die Lage in Tirol stabil. Darum drängt Tirols Wirtschaftskammerboss Christoph Walser auf Öffnungsschritte.
Innsbruck, Wien – Ostösterreich, das sich noch bis einschließlich 18. April im harten Lockdown befindet, hofft diese Woche auf eine Trendumkehr. In Wien mussten am Sonntag 243 Schwerkranke auf Intensivstationen betreut werden, so viele wie noch nie. Österreichweit sind es 602. Im Burgenland und in Niederösterreich ist die Lage in den Spitälern ebenfalls kritisch, wenngleich im Burgenland die Zahl der Neuinfektionen zuletzt leicht zurückgegangen war. In Niederösterreich wurden gestern mit 537 die meisten gemeldet, gefolgt von 512 in Wien.
Es ist derzeit eine Achterbahnfahrt, denn bezogen auf die Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100.000 Einwohner gibt es den einen oder anderen Hoffnungsschimmer. Auch in Wien. In Tirol sind die Corona-Fälle ebenfalls rückläufig, in den nächsten Tagen könnte die Zahl der aktuell Infizierten sogar erstmals seit Wochen unter die 2000er-Marke fallen. Sorgenkind bleibt weiter Osttirol, wo mit Sonntag in drei Regionen mit zehn Gemeinden eine Ausreisetestpflicht bis 21. April verhängt wurde. In Innsbruck-Land und in Innsbruck gab es zuletzt deutliche Rückgänge.
📽️ Video | Lage auf Intensivstationen im Osten spitzt sich zu:
Auf den Intensivstationen werden 32 Corona-Patienten behandelt, insgesamt befinden sich 137 in stationärer Betreuung in den Tiroler Spitälern. Die Lage bleibt nach wie vor stabil. Kaum noch eine Rolle spielt die südafrikanische Coronavirus-Variante, neun aktiv Positive haben sich mit ihr angesteckt.
Wegen der neuen britischen Mutante müssen sich Tiroler noch bis Mittwoch bei der Ausreise testen lassen, innerhalb des Landes gilt das für den Bezirk Kufstein. Eine Verlängerung ist zumindest für Kufstein nicht ausgeschlossen.
Tirols WK-Präsident Walser für Öffnung der Gastronomie
Freitag werden dann Bund und Länder erneut über die weiteren Öffnungsschritte verhandeln. Hält der positive Trend an, drängen vor allem die westlichen Bundesländer wie Tirol und Salzburg auf eine schrittweise Rückkehr zur Normalität in den Bereichen Sport, Kultur, Gastronomie und Hotellerie.
Tirols Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser verweist auf Vorarlberg. „Ja, die Fälle sind mehr geworden, aber die Zahlen nicht explosionsartig gestiegen.“ Man müsse „die Menschen wieder etwas tun lassen“, spricht er sich für eine Öffnung der Gastronomie mit einer Testverpflichtung aus. „Das erfolgt dann alles in einem kontrollierten Rahmen, wir sehen eh, dass es immer mehr private Partys gibt. Öffnen wir die Gastronomie, dann bieten wir nicht nur Anreize zum Testen, sondern können viele private Zusammentreffen verhindern, wo offensichtlich das größte Infektionsrisiko besteht“, betont der Wirtschaftskammerpräsident. (pn)