Bayern wollen Wende im Pariser Prinzenpark erzwingen

Der FC Bayern plant einen großen Europacup-Abend. Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Paris Saint-Germain wollen die Münchner trotz schmerzenden Ausfällen in der Offensive doch noch den Halbfinal-Einzug schaffen. Am Dienstagabend (21.00 Uhr/live Sky) im Prinzenpark wird sich in der Final-Neuauflage des Vorjahres ein Mit-Favorit auf den Titel auf alle Fälle verabschieden. Für David Alaba könnte es sein letztes Spiel in der Königsklasse für die Bayern werden.

Chelsea scheint das Aufstiegsticket vor der zweiten Viertelfinal-Entscheidung so gut wie sicher. Die „Blues“ verteidigen gegen den FC Porto einen 2:0-Vorsprung aus dem „Auswärtsspiel“. Auch die Retourpartie wird aufgrund von Corona-Reisebeschränkungen im Stadion Ramon Sanchez-Pizjuan von Sevilla stattfinden. Chelsea stand zuletzt 2014 im Halbfinale des wichtigsten Europacup-Bewerbs. Dort wartet der Sieger der Begegnung zwischen Liverpool und Real Madrid (Hinspiel 1:3). Auf die Bayern oder PSG werden entweder Dortmund oder Manchester City (1:2) treffen.

Bayerns Torjäger Robert Lewandowski stand am Tag vor der Partie wieder im Training. Mehr als Laufen war für den am Knie verletzten Polen aber nicht angesagt. Ein Blitz-Comeback werde es nicht geben, stellte der Club klar. In Paris ebenfalls fehlen wird Serge Gnabry. Auch ohne das Duo hatte der Titelverteidiger im Hinspiel einige Chancen vorgefunden, 31 Torschüsse verbuchten die Bayern. Sie mussten sich nach einem frühen Gegentreffer durch den späteren Doppeltorschützen Kylian Mbappe aber am Ende geschlagen geben.

„Es kann nicht jeder Schuss ins Tor gehen, das ist völlig klar“, sagte Thomas Müller. „Aber die Art und Weise, den Ball in das Tor reinwuchten zu wollen, das wird sicherlich entscheidend.“ Mindestens zwei Tore müssen die Bayern in Frankreich erzielen. Joshua Kimmich war der Überzeugung, dass seine Münchner „die bessere Mannschaft sind“, Trainer Hansi Flick schwor sein Team ein. „Es ist ein toughe Aufgabe, aber wir freuen uns darauf.“ Auch er sah die Effizienz als entscheidenden Faktor. Außerdem hielt Flick fest: „Für solche Spiele ist man bei Bayern München.“

Das Lazarett lichtete sich. Bei Leon Goretzka und Lucas Hernandez sehe es gut aus, Jerome Boateng und Kingsley Coman könnten ebenfalls dabei sein, berichtete Flick. Der beim 1:1 gegen Union Berlin erst nach einer knappen Stunde eingetauschte Alaba wird spielen. Für den abwanderungswilligen Wiener könnte sein 91. Einsatz in der Champions League der letzte für die Bayern sein.

Bei PSG ist offen, ob der in München verletzt ausgewechselte Kapitän Marquinhos oder die nach Corona-Infektionen zurückgekehrten Marco Verratti und Alessandro Florenzi eingesetzt werden. Torhüter Keylor Navas wurde am Wochenende ausgewechselt. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Mauricio Pochettino erklärte. Für den Argentinier sind die Bayern „die beste Mannschaft der Welt momentan. Bayern ist immer noch Favorit.“ Mbappe warnte: „Noch ist nichts gewonnen.“ Fast acht Monate nach dem verlorenen Königsklassen-Endspiel von Lissabon scheint PSG aber reif für den nächsten großen Schritt.

Chelsea könnte unter Thomas Tuchel den nächsten machen. Die erste Niederlage unter dem Deutschen - ein 2:5 gegen West Bromwich - vor eineinhalb Wochen schüttelte der Fünfte der Premier League am vergangenen Wochenende mit einem 4:1 gegen Crystal Palace ab, nachdem die „Blues“ wenige Tage davor bereits gegen Porto überzeugt hatten. Christian Pulisic erzielte zwei Tore, Kai Havertz traf erstmals seit Oktober wieder in der Liga.

„Wir müssen das Ergebnis vergessen. Im Profi-Fußball gibt es nichts Uninteressanteres als die Vergangenheit. Wir dürfen nicht nachdenken, sondern müssen liefern“, sagte Tuchel. Gerüstet sei man dafür. „Wir sind selbstbewusst und haben eine starke Mannschaft“, betonte der Deutsche. Bei Porto kehren mit Sergio Oliveira und Mehdi Taremi zwei wichtige Offensivspieler nach Sperren im Hinspiel zurück. Oliveira war im Achtelfinale beim Erfolg über Juventus Turin der entscheidende Mann der Nordportugiesen.

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