Arzt Mückstein wird neuer Gesundheitsminister
Der Mediziner und Ärztekammer-Funktionär Wolfgang Mückstein wird neuer Gesundheitsminister. Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler hat Mückstein nur zwei Stunden nach dem Rücktritt von Gesundheitsminister Rudolf Anschober als dessen Nachfolger vorgestellt. Angelobt wird Mückstein am Montag, Fragen waren nicht zugelassen. Dem scheidenden Minister dankte Kogler für dessen Einsatz gegen die Pandemie und für dessen Beitrag zum Neustart der Grünen nach der Wahlniederlage 2017.
Allgemeinmediziner Mückstein ist einer der Leiter des Primärversorgungszentrums im sechsten Wiener Gemeindebezirk. In der Wiener Ärztekammer fungiert der Mit-Vierziger als Referent für Gruppenpraxen und neue Organisationsformen.
In seinem ersten Statement - Fragen waren nicht zugelassen - betonte Mückstein, dass ihm die Herausforderung bewusst sei: „Wenn du keine Bedenken hast, mitten in der Pandemie Gesundheitsminister zu werden und damit oberster Krisenmanager, dann fehlt dir der Respekt vor der Aufgabe.“ Den aktuellen Lockdown in der Ostregion hält der neue Minister zwar für eine unpopuläre, aber nötige Entscheidung um Menschenleben zu retten: „Ich werde unpopuläre Entscheidungen treffen, wenn es nötig ist. Weil ich mich dazu als Gesundheitsminister und Arzt verpflichtet sehe.“
Kogler bedachte den neuen Gesundheits- und Sozialminister mit reichlich Vorschusslorbeeren. Die Pandemie werde noch einige Zeit eine Ausnahmesituation bleiben, Politik, Gesundheitseinrichtungen und Mitarbeiter seien „voll gefordert“, so der Vizekanzler: „Gerade deshalb brauchen wir jetzt jemanden, der mit Expertise und Kraft diese Gesundheitskrise managt. Neben mir steht jemand, der das kann.“
Dem scheidenden Minister Anschober dankte Kogler dafür, dass dieser ohne Pause für den Gesundheitsschutz in Österreich gearbeitet habe. „Es ist eine Herkulesaufgabe.“ Außerdem habe Anschober auch Fehler eingestehen können. „Wenn so viel gehobelt wird, dann fallen auch Späne“, betonte Kogler, der auch Anschobers Beitrag zum Neustart der Grünen nach 2017 würdigte: „Danke, lieber Rudi.“