Engadin sieht „kaum Lichtblicke“ bei Dreiländerbahntreffen in Landeck
Die Schweizer hätten sich eine Schlusserklärung zum Landecker Dreiländerbahntreffen erwartet.
Landeck, Mals, Scuol – Bei der „Grauner Absichtserklärung“ vom September 2020 sprach LH Günther Platter von einem „Alpenschienenkreuz“. Beim Dreiländerbahntreffen kürzlich in Landeck war die Rede vom „Alpenbahnkreuz Terra Raetica“.
Egal, wie das Milliardenprojekt dann endgültig heißt: Drei Initiativ-Gruppen ringen im Moment um einen gemeinsamen Schienenstrang durch die geografisch exponierte Dreiländerregion. Wie Tirols Landesverkehrsplaner Ekkehard Allinger-Csollich erklärte, ist eine einheitliche Linie bis Ende 2021 nötig, damit das „grenzüberschreitende Jahrhundertprojekt“ eine politische Chance auf Realisierung bzw. Finanzierung bekommt. Die Oberländer Gruppe „Pro Reschenbahn“ und die Engadiner Gruppe „Pro Bahnverbindung Scuol-Mals“ mischen bereits kräftig mit, die Südtiroler Initiative „Pro Alpenbahnkreuz Terra Raetica“ ist in Gründung.
Eine kritische Stellungnahme übermittelte kürzlich Not Carl aus dem Engadin, der 2019 die Facebook-Gruppe „Pro Bahnverbindung Scuol-Mals“ (derzeit 2679 Mitglieder) gegründet hatte. „Das Treffen vom 9. April in Land-eck war sicher informativ, aber andere Lichtblicke gab es kaum“, fasst er zusammen. Mit der gemeinsamen Variante der drei Anschlussregionen Tirol, Südtirol und Graubünden sei „natürlich die Reschenbahnvariante“ gemeint. „Für uns war es ein Frust, dass die Reschenbahngruppe nicht bereit war, eine variantenneutrale Schlusserklärung zu genehmigen.“ Die Bündner und Südtiroler wollten damit „den Regierungen der drei Länder Beine machen“, resümierte Carl. (hwe)