Illegaler Plastikmüll aus Österreich - Verdacht erhärtet

Bei dem offenbar illegal nach Malaysia verschifften Müll liegt das Ergebnis der vom Umweltministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung vor: Das Umweltbundesamts stellte einer Aussendung des Ministeriums zufolge demnach fest, dass der analysierte Abfall tatsächlich überhöhte Bromwerte aufwies und damit nicht - wie behauptet - für ein Recycling geeignet waren. Laut einer eigenen Überprüfung seitens des Unternehmens war der Abfall hingegen „weder kontaminiert noch gefährlich“.

Im Oktober 2020 deckte die Umweltschutzorganisation Greenpeace den Verdacht von illegal nach Malaysia verschifftem Müll auf. Nach Anordnung des Klimaschutzministeriums wurden vier Container des Mülls zurück nach Österreich geholt. Die Abfälle waren als „Grüne Liste“-Abfälle deklariert und in Folge ohne Genehmigung der zuständigen Behörden exportiert worden.

„Die Laborergebnisse zeigen, dass die Abfälle aufgrund ihrer erhöhten Bromwerte und heterogenen Zusammensetzungen aus verschiedenen Kunststoffen entgegen den Angaben in den mitgeführten Unterlagen nicht für ein Recycling geeignet waren“, hieß es in der Aussendung des Umweltministeriums. Der für Exporte aus Österreich als Abfall der „Grünen Liste“ diesbezüglich festgelegte Brom-Grenzwert wurde um mehr als das Doppelte überschritten.

Eine Ausfuhr wäre gemäß aktuellen Ergebnissen genehmigungspflichtig gewesen. „Eine diesbezügliche Genehmigung von Seiten der zuständigen Behörde lag nicht vor. Derartige Abfälle sind für Recycling nicht geeignet, weswegen Exportgenehmigungen bei Abfällen dieser Zusammensetzung nicht erteilt werden können“, so das Ministerium.

Das Unternehmen FCC Austria Abfall Service AG informierte hingegen über eigene Analyseergebnisse zu dem betroffenen Kunststoffabfall. Die Ergebnisse der Detailanalyse bestätigten demnach, „dass die FCC Mostviertel Abfall Service GmbH - ein Tochterunternehmen der FCC Austria - recyclingfähigen Kunststoffabfall weitergegeben hat. Das übergebene Material war weder kontaminiert noch gefährlich und grundsätzlich für eine genehmigungsfreie Verbringung zum Recycling nach ‚Grüner Liste‘ geeignet.

Greenpeace sprach nach der Überprüfung durch das Umweltbundesamt, dass es „von großer Ignoranz gegenüber der Umwelt, der Gesundheit von Menschen und dem Klima zeugt, dass FCC nun behauptet, der nach Malaysia exportierte Müll sei unbedenklich. Die Laboranalysen des Umweltbundesamtes zeigen, dass der Müll über die erlaubten Grenzwerte mit Chemikalien belastet war. Hätte das Unternehmen FCC, wie gesetzlich vorgesehen, den Müllexport offiziell angemeldet, hätten die Behörden einem Export nicht zugestimmt“, hieß es in einer Aussendung.

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