Corona-Lockerungen starten mit 17. Mai

Trotz weiter hoher Infektionszahlen fährt Österreich ab 19. Mai eine Öffnungsstrategie. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verkündete bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen von Regierung, Ländern und Sozialpartnern, dass ab diesem Datum die Gastronomie wieder öffnet. Auch der Tourismus startet, Gäste aus dem Ausland sind dabei willkommen. Die Kulturszene kann ebenfalls wieder den Betrieb aufnehmen, Indoor-Sport wird gestattet, die Fitnessstudios können also öffnen.

Auch Mannschafts- und Kontaktsportarten dürfen wieder ausgeübt werden. Bei Veranstaltungen im Sport- und Kulturbereich dürfen maximal 50 Prozent der Plätze vergeben werden. Die Höchstzuschauer-Anzahl ist mit 1.500 indoor und 3.000 outdoor festgelegt. Gastronomie ist bei Events mit zugewiesenen Plätzen überraschenderweise erlaubt. Ebenfalls ermöglicht werden mit 19. Mai Kongresse und Messen.

Schon zwei Tage früher wird an den Schulen gelockert. Mit 17. Mai wird wieder durchgehend auf Präsenz gesetzt. Die Klassenteilungen sind also zu Ende.

Allerdings verkündete Kurz, dass Bundesländer strengere Maßnahmen setzen können. Wien hat bereits angekündigt, nicht alle Bereiche auf einmal öffnen zu wollen. In Regionen, wo die Inzidenz 300 auf 100.000 Einwohner übersteigt, sind Ausreisetests durchzuführen.

Begleitet sind die Öffnungsschritte von Sicherheitsmaßnahmen. Der Eintritt beispielsweise ins Gasthaus wird nur über den Nachweis, dass man entweder geimpft, genesen oder getestet ist, möglich sein. Dazu werden FFP2-Masken in den meisten Bereichen Voraussetzung sein. Im Gasthaus ist um 22 Uhr Sperrstunde, auch Events dürfen nicht länger dauern.

Vorsicht sei weiter geboten, betonte der Kanzler und ersuchte die Bevölkerung, nicht übermütig zu werden. Gelingt die Öffnung, soll spätestens Anfang Juli weiter gelockert werden. Das betrifft Nachtgastronomie und größere Veranstaltungen.

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) warnte, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. Besorgt ist er über die „Tiroler Variante“, gegen die Impfungen allenfalls eingeschränkt wirken dürften. Tirol ist ja mittlerweile das Bundesland mit den höchsten Inzidenzen, den mit Abstand höchsten Anstieg an Infektionen gibt es in Vorarlberg, das ja eigentlich Role Model für den nunmehrigen Öffnungsplan ist.

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Eine Garantie für die Eröffnungen gab Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) nicht. Nach derzeitigem Stand könne man von diesen aber ausgehen. Dass die Maßnahmen zu einem Anstieg der Infektionszahlen führen werden, ist einkalkuliert. Kurz verwies aber darauf, dass noch einige Zeit bis zu den Öffnungen sei und die Durchimpfungsrate ansteige, womit besondres vulnerable Personengruppen geschützt seien. Mückstein appellierte an die Bevölkerung mitzumachen und die frühest möglichen Impftermine wahrzunehmen.

FPÖ-Klubchef Herbert Kickl geht selbst der offensive Plan der Regierung nicht weit genug. „Das ist kein Schritt in Richtung Freiheit. Das ist gelebte Unfreiheit, und diese Unfreiheit ist ein Verbrechen an den Österreichern“, regte er sich in einer Aussendung über Test- und Maskenpflicht auf.

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