Polizei-Mitarbeiterin starb bei Messerattacke in Frankreich

Bei einem Messerangriff auf einer Polizeiwache in einer Gemeinde nahe Paris ist eine Mitarbeiterin der Polizei getötet worden. Der Angreifer wurde von Polizisten angeschossen und sei kurz darauf gestorben, wie französische Medien berichteten. Der Angriff ereignete sich am Freitagnachmittag in der Gemeinde Rambouillet rund 60 Kilometer von Paris entfernt. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

Die Anti-Terrorstaatsanwaltschaft prüfe den Vorfall, habe die Ermittlungen aber noch nicht übernommen, hieß es. Premier Jean Castex kam am Nachmittag am Tatort an. Er sei in Gedanken bei der gestorbenen Polizeimitarbeiterin und habe große Wut, sagte Philippe Benassayam, Abgeordneter aus der Region, im französischen Fernsehen. „Die Polizei ist unter Beschuss. Sie muss wirklich beschützt werden, denn die Angriffe sind konstant, regelmäßig und alltäglich.“

Die Zeitung „Le Parisien“ berichtete, dass die Frau beim Betreten des Kommissariats von dem Angreifer überrascht worden sei. Sie sei in den Halsbereich gestochen worden und noch am Tatort gestorben, hieß es in französischen Medien. Den Berichten zufolge war sie 49 Jahre alt. Rambouillet mit seinen rund 26.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gilt als friedlich. Die Gemeinde liegt im Südwesten der französischen Hauptstadt.

Jérome Moisant von der Polizeigewerkschaft Unité SGP Police sagte dem Sender Franceinfo, dass die getötete Kollegin in der Verwaltung gearbeitet habe. Der Angreifer habe sich zuvor vor der Polizeiwache aufgehalten. Er gehe von einem Terrorangriff aus, sagte er. Beim Tatverdächtigen soll es sich um einen 36-jährigen Mann aus Tunesien handeln, der der Polizei vorher nicht bekannt gewesen sei.

Immer wieder gibt es in Frankreich Angriffe auf die Polizei. Im Herbst 2019 tötete ein Angestellter im Polizeihauptquartier in Paris vier seiner Kollegen mit einem Messer. Die Ermittler gehen von einem Terrorhintergrund aus. 2017 tötete ein Mann auf der Pariser Nobelstraße Champs-Élysées einen Beamten und verletzte zwei weitere. Der IS reklamierte die Tat für sich. Frankreichs Mitte-Regierung will mit einem neuen Sicherheitsgesetz mehr Schutz für die Ordnungskräfte im Land bieten.