45-Jährige soll Kurden für Türkei ausspioniert haben

Eine 45-jährige Österreicherin mit türkischen Wurzeln muss sich am 3. Mai in Wels vor einem Geschworenengericht verantworten, weil sie Kurden bzw. kurdischstämmige Landsleute ausspioniert und die Informationen an einen türkischen Nachrichtendienst weitergegeben haben soll. Sie verantwortet sich damit, dass sie selbst in der Türkei inhaftiert war und sich aus Angst vor Repressalien sowie gegen Geld habe rekrutieren lassen.

Der Frau wird das Vergehen des geheimen Nachrichtendienstes zum Nachteil Österreichs zur Last gelegt, dafür drohen der Beschuldigten bis zu drei Jahre Haft. Laut Gericht ist sie umfassend geständig. Zu erwarten ist, dass am 3. Mai bereits ein Urteil gesprochen wird und, dass die Verhandlung - zumindest weitgehend - öffentlich geführt wird.

Die Frau aus dem Bezirk Wels-Land war 2018 in der Türkei festgenommen und inhaftiert worden. Anlass war ihre Mitgliedschaft in einem kurdischen Kulturverein. Im September 2018 wurde sie aus der Haft entlassen. Von da an bis Juni 2020 soll sie laut Anklage für den türkischen Geheimdienst Milli Istihbarat Teskilati (MIT) in Österreich kurdische Kulturvereine bzw. Leute mit kurdischem Hintergrund ausspioniert und die Informationen in die Türkei weitergemeldet haben.

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