Zwei Extra-Millionen für innovative Projekte im Sport
Sportminister Werner Kogler (Grüne) hat am Freitag in Wien eine neuartige Förderinitiative in den Bereichen Frauenförderung/Gleichstellung, Inklusion, Integration und Nachhaltigkeit im Sport präsentiert. Insgesamt werden für diesbezügliche Projekte 2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Bewerben können sich nicht nur Sport-Institutionen, sondern auch Communities, NGOs und gemeinnützige Vereine aus anderen Gesellschaftsfeldern.
Die Sport- und Bewegungsprojekte werden von Expertinnen der Sektion Sport zusammen mit externen Know-how-Trägern wie Skispringerin Daniela Iraschko-Stolz oder Paralympics-Schwimmer Andreas Onea ausgewählt und vom Sportministerium bis zum fertigen Projektplan begleitet. Damit soll sichergestellt werden, dass die besten Ideen und nicht die erfahrensten Antragsteller zum Zug kommen. Die Projektideen können bis 15. Juni eingereicht werden.
Die Dotation von 2 Millionen läuft zunächst auf 24 Monate, eine selbstständige Weiterführung danach, etwa in den Bundesländern, ist ausdrücklich erwünscht. Die Fördersummen pro Projekt liegen zwischen 5.000 und maximal 100.000 Euro.
„Als die Grünen das Sportministerium übernommen haben, war klar, dass wir auch weitere Schwerpunkte setzen wollen. Und diese sind nun mit diesen vier Bereichen schon sehr gut beschrieben“, sagte Kogler. Jetzt, wo die Bekämpfung der Pandemie „hoffentlich mal ein Ende findet“, treibe man die Sache richtig voran, betonte der Minister für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport. Er hoffe auf viele Einreichungen, ein kreatives Feuerwerk und dass die Projekte Vorbildwirkung erzielen könnten.
Die SPORTUNION begrüßte umgehend den Schritt des Sportministeriums. „Die Initiative ist eine Chance, wichtige Elemente im österreichischen Sport- und Vereinswesen weiter zu stärken“, sagte Union-Präsident Peter McDonald.
Die Initiative wird auch bei einst selbst von den angesprochenen Themen betroffenen Sportlern wie Ex-Schwimmerin Mirna Jukic-Berger begrüßt. Onea verwies darauf, dass 20 Prozent der Menschen in Österreich mit Behinderungen lebten, aber nur die Hälfte davon Sport betreibe. „Schön, wenn nun Möglichkeiten außerhalb des klassischen Verteilungssystems geschaffen werden. Es geht ja darum, etwas gesamtgesellschaftlich voranzutreiben.“
Iraschko-Stolz hat einst selbst in einer männerdominierten Sportart reüssiert. Ihr gefällt, dass nun Förderungen außerhalb der olympischen Disziplinen gestärkt werden. „Ein spannender Ansatz. Gerade in Zeiten wie diesen, wo man weiß, wie wichtig gesunder Körper und Geist sind.“ Sie hoffe aber auch, dass in Zukunft etwa der Schulsport „das letzte sein sollte, was runtergedreht wird.“
Kogler verwies bei der Präsentation in der Generali Arena der Wiener Austria weiters auf den Frauen-Ligen-Fonds sowie ein in Europa einmaliges Gender-Trainee-Programm. Insgesamt habe man ökonomisch gut wie kaum wo in Europa gegengesteuert und die Coronakrise gut überbrückt, verwies der Minister auf die gut dotierten Non-Profits- sowie Sportligen-Fonds. Bezüglich Bewegung und Sport an sich habe Corona aber doch eine Krise ausgelöst, die zu sanieren es womöglich Jahre brauchen werde.