Premier Sanchez fliegt in spanische Nordafrika-Exklave Ceuta

Wegen der schweren Migrations-Krise in Ceuta ist Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez nach der Absage einer Paris-Reise in die spanische Nordafrika-Exklave geflogen. Sanchez sei im Hubschrauber Richtung Ceuta unterwegs, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und andere Medien am Dienstagnachmittag unter Berufung auf die Regierung in Madrid. Dort wolle er sich zusammen mit Innenminister Fernando Grande-Marlaska an Ort und Stelle ein Bild der Lage machen, hieß es.

In Paris sollte Sanchez am Gipfel zur Finanzierung afrikanischer Volkswirtschaften teilnehmen. Zur Absage seiner Reise nach Frankreich schrieb der sozialistische Politiker auf Twitter: „Meine Priorität ist derzeit, Ceuta zur Normalität zurückzuführen. Seine Bürger müssen wissen, dass sie die volle Unterstützung der spanischen Regierung haben (...).“ Zuvor hatte Sanchez von einer „schweren Krise für Spanien und für Europa“ gesprochen.

Grande-Marlaska teilte unterdessen kurz vor seinem Abflug nach Ceuta mit, Spanien habe bereits 2.700 der gut 6.000 vom Gebiet Marokkos aus in Ceuta eingedrungenen Menschen wieder nach Marokko abgeschoben. Die Rückführungsaktionen würden fortgesetzt. Die Rekordzahl von 6.000 bis 7.000 Migranten war seit Montag in dem kleinen spanischen Gebiet in Nordafrika eingetroffen, darunter nach amtlichen Angaben rund 2.000 Minderjährige, die vorerst nicht wieder in ihr Heimatland zurückgebracht werden.

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