Arnautovic unterstreicht seine Bedeutung für das ÖFB-Team
Es war sein erster Länderspiel-Einsatz seit mehr als einem halben Jahr. Marko Arnautovic kam direkt von einer Muskelverletzung im Oberschenkel - und dennoch war der 32-Jährige nach seiner Einwechslung der gefährlichste Mann. Das österreichische Fußball-Nationalteam benötigt Arnautovic bei der bevorstehendem EM in gutem Zustand. Das hat der China-Legionär am Sonntag bei der Generalprobe gegen die Slowakei (0:0) auch ohne Torerfolg unter Beweis gestellt.
„Es ist keine neue Erkenntnis - Marko ist der Spieler, der den Unterschied ausmachen kann“, sagte Teamchef Franco Foda. „Wie er Bälle hält, ohne den Ball in die Tiefe geht, die Mitspieler gut einsetzt - er hat auf den ersten Metern eine unglaubliche Dynamik.“ Eine längere Einsatzzeit als die halbe Stunde, in der Arnautovic die Stange traf und das ÖFB-Spiel sichtlich belebte, hätte man nach dessen erst am Freitag erfolgter Rückkehr ins Mannschaftstraining aber nicht riskieren können.
Der Muskel hätte keine Probleme gemacht, versicherte Arnautovic. Die Luft sei ihm ob der fehlenden Spielpraxis aber etwas weggeblieben. „Mein Job ist es nicht einfach, auf dem Platz zu stehen, sondern alles zu geben und Tore zu machen“, betonte Arnautovic. „Ich bin da, um der Mannschaft zu helfen.“ Bei seinen vergebenen Chancen sei ein bisschen Pech dabei gewesen. Man brauche bei der EURO mit Daniel Bachmann nicht nur einen starken Torhüter. „Wir brauchen auch einen, der vorne die Tore schießt und ich hoffe, dass ich da helfen kann.“
Ob Arnautovic im EM-Auftaktspiel gegen Nordmazedonien bereits beginnen wird, ist offen. In diesem Jahr startete bisher stets der beim VfB Stuttgart treffsichere Sasa Kalajdzic als Solostürmer. „Man hat sofort gesehen, was er für einen Impact bringen kann. Das ist absolut positiv“, sagte Kalajdzic über seinen Sturm-Konkurrenten, der auch zum Nebenmann werden könnte. „Er hat einen richtig guten Eindruck hinterlassen. Man gesehen, wie sehr wir in brauchen, und was er für ein wichtiger Spieler für uns ist.“
Das sehen auch viele Teamkollegen so. „Marko ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Die Chancen macht er bei der EM rein, da bin ich sicher“, meinte David Alaba. „Genau in solchen Spielen, wo der Gegner tief steht, wo wenig Platz ist, hilft es enorm, so einen Spieler auf dem Platz zu haben“, ergänzte Konrad Laimer. Eine ähnliche Spielweise wird nächsten Sonntag in Bukarest auch von Nordmazedonien erwartet.
„Er bringt eine enorme Präsenz vorne“, meinte Christoph Baumgartner. Das merke man bereits in dem Moment, in dem Arnautovic das Spielfeld betrete. Florian Grillitsch sprach von einem „Ruck“, der durch die Mannschaft ging. Baumgartner ist zuversichtlich, dass Arnautovic bis zum Turnierstart vollkommen fit ist. „Wir wissen, dass Marko ein Wettkampftyp ist“, sagte der 21-Jährige. „Ich gehe davon aus, dass er diese Woche nutzt, um noch ein paar Körner zu finden.“