Biden vor G7-Gipfel in Großbritannien eingetroffen
Zwei Tage vor dem Beginn des G7-Gipfels in Cornwall ist US-Präsident Joe Biden am Mittwochabend in Großbritannien eingetroffen. Am Donnerstag ist ein bilaterales Treffen mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in Cornwall geplant. Es ist die erste Auslandsreise Bidens seit seinem Amtsantritt im Jänner. Wegen der Corona-Pandemie hatte der Präsident bisher zunächst nur Reisen innerhalb des Landes unternommen. Begleitet wird der US-Präsident von First Lady Jill.
Von Freitag bis Sonntag tagen die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen im Badeort Carbis Bay. Dabei soll der Kampf gegen die Pandemie eine wichtige Rolle spielen. Bei seinem Abflug hatte Biden einen Impfplan für die ganze Welt angekündigt. „Ich habe einen, und ich werde ihn verkündigen,“ sagt Biden, kurz bevor er an Bord der Air Force One ging. Medienberichten zufolge will Biden die Spende von 500 Millionen Dosen des Impfstoffs Biontech/Pfizer an ärmere Länder verkünden.
Von G7-Diplomaten wurde betont, dass die von den USA geforderte Freigabe der Impfstoff-Patente wohl keine Rolle spielen werde. Stattdessen gehe es um die Versorgung von Entwicklungsländer mit Impfstoff sowie den Aufbau von Produktionskapazitäten auf anderen Kontinenten.
Am Rande des G7-Gipfels will sich Biden unter anderem mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel zu einem bilateralen Gespräch zusammensetzen. Zum Abschluss ihres Besuches in Großbritannien werden der US-Präsident und die First Lady am Sonntag von Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor nahe London empfangen.
Am Montag nimmt Biden am NATO-Gipfel in Brüssel teil, wo am Tag darauf ein Spitzentreffen mit EU-Vertretern auf dem Programm steht. Am Mittwoch kommender Woche findet dann ein mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen Bidens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf statt, bevor der US-Präsident nach Washington zurückkehrt.
Kurz vor seinem Abflug sagte Biden, Ziel der Reise sei unter anderem, China und Russland zu zeigen, wie eng das Bündnis zwischen den Vereinigten Staaten und Europa sei. Wenige Stunden vor der Abreise Bidens wurde bekannt, dass EU und USA ihre Handelsstreitigkeiten dauerhaft beilegen wollen. Dies ging aus dem Entwurf für den EU-USA-Gipfel am Montag hervor. Demnach sollen die unter Bidens Vorgänger Donald Trump verhängten Stahl-Strafzölle vor dem 1. Dezember aufgehoben werden. Der Streit über Subventionen für die Flugzeugproduzenten Airbus und Boeing soll vor dem 11. Juli enden.