Illegale Spielhölle in Wiener Wohnung aufgeflogen

Zu einem illegalen Glücksspiellokal ist eine Ein-Zimmer-Wohnung in Wien-Meidling umgebaut worden: Die Fenster waren zugemauert, um neugierige Blicke von außen zu vermeiden. Ein nachträglich eingebautes Lüftungssystem sollte zumindest für ein wenig Frischluft sorgen. Bei einem Zugriff von Landeskriminalamt (LKA) Wien und Finanzpolizei wurden neben sieben Glücksspielautomaten auch Drogen sichergestellt, berichtete das Finanzministerium (BMF) am Donnerstag.

Im Türspion der kleinen Eigentumswohnung war eine Kamera montiert. So konnte der bis dato unbekannte Spielhöllenbetreiber diese aus der Ferne öffnen, wenn jemand anläutete. In den Zimmern befanden sich noch zwei weitere Kameras. Das „Lokal“ war „offensichtlich in der philippinisch-stämmigen Community sehr beliebt“, so das BMF.

Ein anonymer Hinweis an das LKA brachte den Fall ins Rollen. Als in der Nacht auf den 1. September die Beamten zugriffen, „waren gerade acht Spieler philippinischer Abstammung am Werk“, hieß es in der Presseaussendung des Ministeriums. In der Wohnung befanden sich nicht nur Automaten, sogar ein Cashcenter für die Aus- und Einzahlungen hatte der Betreiber untergebracht. In diesem stellten die Finanzpolizisten 3.000 Euro sicher. Ein Drogenspürhund erschnüffelte eine geringe Menge Crystal Meth.

„Der hartnäckig geführte Kampf der Finanzpolizei gegen das illegale Glücksspiel drängt die Szene offenbar immer stärker in den Bereich von Privatwohnungen zurück, hier ist ein eindeutiger Trend zu beobachten“, stellte Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) fest. Davon würden sich die Beamten aber nicht abschrecken lassen und „weiterhin hart durchgreifen“.

Die Automaten wurden beschlagnahmt und abtransportiert, die Spieler einvernommen. Die Ermittlungen gegen den Betreiber laufen „auf Hochtouren“, hieß es.

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