Grazer ÖVP-Bürgermeister Nagl übergab an Hohensinner

Der Grazer ÖVP-Parteivorstand hat am Montagabend nach dem Debakel bei der Gemeinderatswahl die offizielle Staffelübergabe von Langzeit-Bürgermeister Siegfried Nagl an seinen Nachfolger Kurt Hohensinner vollzogen. Nagl war noch am Sonntagabend, vor der Verkündung des vorläufigen Ergebnisses, als Chef der Grazer Volkspartei zurückgetreten. Die Wahl des neuen Obmannes fiel einstimmig aus.

Die vierte Amtszeit als Bürgermeister wird Nagl bis zur konstituierenden Sitzung, die voraussichtlich Mitte November stattfinden soll, noch beenden - dann zieht er sich zurück. Nagl hatte bei seinem fünften Antreten bei einer Gemeinderatswahl in Graz statt eines von allen Seiten erwarteten ersten Platzes eine herbe Niederlage einstecken müssen. Die ÖVP verlor rund zwölf Prozentpunkte und sackte von knapp 38 Prozent auf nicht einmal 26 Prozent (ohne Briefwahl) ab. Die KPÖ mit Elke Kahr dagegen schaffte einen historischen Wahlsieg. Die Kommunisten kamen auf fast 30 Prozent und gewannen mehr als acht Prozentpunkte dazu.

Nach einer ersten Schrecksekunde direkt nach der Hochrechnung, in der Nagl sichtlich schockiert vorerst noch keine Konsequenzen zog, kündigte er dann doch rund zwei Stunden später seinen Rücktritt an. Außerdem hatte er auch umgehend Hohensinner als Wunschkandidaten für seine Nachfolge genannt. Der 43-Jährige wird auch schon die anstehenden Gespräche mit Wahlsiegerin Kahr führen.

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