CL-Niederlagen für Barcelona und Titelverteidiger Chelsea

Der FC Barcelona hat auch das zweite Gruppenspiel der laufenden Fußball-Champions-League klar verloren. Die Katalanen unterlagen am Mittwoch bei Benfica in Lissabon 0:3. Schon zum Auftakt hatte der chronisch verschuldete Großclub 0:3 gegen den FC Bayern verloren. Die Münchner ließen indes zuhause gegen Dynamo Kiew beim 5:0 nichts anbrennen. Für Titelverteidiger Chelsea setzte es hingegen eine 0:1-Niederlage bei Juventus Turin.

In der Salzburg-Gruppe teilten der VfL Wolfsburg und Sevilla erneut die Punkte (1:1), wodurch Österreichs Serienmeister die Tabellenführung übernahm. In Manchester jubelte United über ein dramatisches 2:1 gegen den FC Villarreal, weil Cristiano Ronaldo in der 95. Minute entscheidend zuschlug.

Barcelona kassierte einen frühen Nackenschlag. Darwin Nunez zog von der linken Seite vor das Tor und bezwang nach drei Übersteigern Marc-Andre Ter Stegen mit einem Schuss ins kurze Eck (3.). Barca aber wehrte sich, erarbeitete sich ein Übergewicht mit dem Ball. Luuk de Jong ließ gute Chancen auf den Ausgleich aus, Gerard Pique musste schon nach 33 Minuten gelbrot-gefährdet vom Platz.

Auf der Gegenseite wurde Valentino Lazaro kurz vor der Pause mit Verdacht auf eine Muskelverletzung ausgewechselt. Der Grazer könnte für das Länderspiel-Doppel des ÖFB-Teams auf den Färöern und in Dänemark ausfallen. Sein Team fuhr den Sieg auch ohne ihn ins Trockene. Rafa Silva staubte zum 2:0 ab (69.). Die Barca-Defensive hatte zuvor gleich mehrmals nicht klären können. Es kam noch dicker. Darwin Nunez schnürte mit einem cool verwandelten Handelfmeter den Doppelpack. ÖFB-Teamspieler Yusuf Demir sah die Niederlage von der Bank aus.

Am anderen Ende der Tabelle stehen die Bayern, mit sechs Punkten und 8:0 Toren. Die Pflichtaufgabe gegen Kiew wurde mit Bravour erledigt. Robert Lewandowski brachte die Münchner per Handelfmeter (12.) und nach einer Umschaltaktion 2:0 in Führung (27.). In der 41. Minute musste Manuel Neuer eine Glanzparade auspacken. Es war ein klitzekleines ukrainisches Strohfeuer, die Bayern wirkten bisweilen unterfordert. Serge Gnabyr erhöhte auf 3:0 (68.), das 4:0 besorgte dann Sane mit einer abgerissenen Flanke (74.). Marcel Sabitzer wurde für Leon Goretzka eingewechselt (79.), köpfelte kurz danach über das Tor (83.). Besser machte es Eric Choupo-Moting, der wieder einmal als Joker traf (87.).

Juventus setzte seine aufsteigende Tendenz gegen Chelsea fort. Wobei: Im Duell der Gruppenfavoriten in Pool H tat sich zunächst wenig. Chelsea hatte nach der zuletzt ersten Saisonniederlage (gegen Manchester City) in Turin mehr Ballbesitz, wusste damit aber nichts anzufangen. Nach einer torlosen Hälfte jubelten die Heimischen, Bernardeschi steckte auf Federico Chiesa durch, der unter die Latte traf (46.). Zehn Sekunden waren nach Wiederbeginn gespielt. Die Alte Dame wirkte auch danach agiler, doch auch Chelsea hatte Chancen. Die beste vergab Romelu Lukaku, der aus vollem Lauf knapp drüber schoss (82.). Gruppengegner Zenit St. Petersburg schrieb gegen Malmö FF den ersten „Dreier“ an. Die Russen siegten gegen die noch punktelosen Schweden 4:0.

In der Salzburg-Gruppe G schüttelten die Wolfsburger die Köpfe. Denn nach der Führung durch Renato Steffen kamen die Deutschen nicht über ein 1:1 hinaus. Schuld daran war ein Elfergeschenk des Schiedsrichterteams. Ivan Rakitic (87.) behielt wie schon gegen Salzburg vom Punkt kühlen Kopf. Kapitän Joshua Gulavogui musste mit Gelb-Rot vom Platz und wird Wolfsburg gegen Salzburg fehlen.

In Manchester trat wieder einmal Cristiano Ronaldo ins Glanzlicht. Der Superstar hatte sich schon vor seinem Last-Minute-Tor einen Rekord abgeholt, mit seinem 178. Einsatz in der Königsklasse überholte er den bisherigen Rekordmann Iker Casillas. Lange Zeit hatte es nicht nach einem Happy End in der Neuauflage des Europa-League-Finales ausgesehen. Denn Villarreal spielte phasenweise furios auf, ließ aber bis zum Treffer von Paco Alcacer reihenweise Chancen aus. Ein Zaubertor - nach einer Freistoßflanke von Bruno Fernandes traf Alex Telles volley aus dem Rückraum - brachte United heran. Und im Finish schlug Ronaldo zu. Im Parallelspiel mussten sich die Young Boys aus Bern, die United zum Auftakt sensationell 2:1 besiegt hatten, Atalanta Bergamo 0:1 beugen.

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