Angela Stief wird Direktorin der Albertina modern

Die Albertina modern bekommt eine eigenständige Leitung. Angela Stief, seit 2020 Chefkuratorin in der Albertina-Zweigstelle im Künstlerhaus, bekleidet dort ab sofort die Position der Direktorin. Bisher wurde die Dependance von Albertina-Generaldirektor Klaus Albrecht Schröder selbst geleitet. Außerdem ist Stief künftig für die Albertina-Sammlung „Kunst der Gegenwart“ zuständig, hieß es in einer Aussendung am Donnerstag.

„Ich freue mich, dass die Berufung von Angela Stief nicht nur vom Kuratorium der Albertina einstimmig begrüßt wurde, sondern auch bei Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne, Anm.) sowie im Kulturministerium auf breite Zustimmung gestoßen ist“, betonte Schröder. Mit der Ernennung von Angela Stief zur Sammlungsleiterin für Gegenwartskunst werde erstmals die mittlerweile 65.000 Werke zählende Kollektion organisatorisch als eigenständige Sammlung geführt und - so wie die vier anderen großen Sammlungen der Albertina (Klassische Moderne und Sammlung Batliner, Grafische Sammlung, Fotosammlung sowie Architektursammlung) - mit einer eigenen Leitung ausgestattet.

Stief wurde von Schröder 2019 an die Albertina berufen, wo sie nach ihrer Mitarbeit an der Eröffnungsausstellung der Albertina modern, „The Beginning. Kunst in Österreich von 1945 bis 1980“, nun die große Herbstausstellung „The 80s. Die Kunst der 80er Jahre“ erstmals allein verantwortet. Die 1974 in Augsburg geborene Kunsthistorikerin, Kuratorin und Kulturpublizistin war von 2002 bis 2013 Kuratorin in der Kunsthalle Wien. Seit 2018 ist sie kuratorische Beraterin der Vienna Art Week. 2020 hat sie die Gastprofessur für kuratorische Praxis an der Universität Linz übernommen. Im Vorjahr wurde sie schließlich Chefkuratorin der Albertina modern.

„Ich freue mich sehr, nun die Zukunft dieses zweiten Standorts der Albertina mit meinem Team gestalten zu können“, wurde die Neo-Direktorin in der Aussendung zitiert. Zu ihrer Ernennung als Sammlungsleiterin meinte Stief, den „expliziten Auftrag von Generaldirektor Schröder, die Diversität der Sammlung weiter zu stärken, den wichtigen Beitrag der feministischen Kunst der letzten Jahrzehnte im Programm wie in den Sammlungen zu vertiefen, wo immer es möglich ist“, nehme sie sehr ernst. Auch bisher noch im Schatten der Aufmerksamkeit stehende Positionen zu fördern, „ist mir so wie in meinem bisherigen Schaffen als Kuratorin ein wichtiges Anliegen“.

Aufgrund des Umbaus des einstigen brut-Flügels des Künstlerhauses, der ab 2024 zur neuen Spielstätte der Staatsoper für ihre Kinder- und Jugendprojekte wird, muss die Albertina modern allerdings ab 1. Februar 2023 den Betrieb für einige Monate einstellen.

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