Gefängnisrevolte in Ecuador unter Kontrolle
Nach blutigen Kämpfen zwischen rivalisierenden Gangs in einem ecuadorianischen Gefängnis hat die Polizei die Haftanstalt wieder unter Kontrolle gebracht. Die Kämpfe seien beendet, die Häftlinge seien wieder in ihren Zellen, sagte Polizeichefin Tannya Varela am Donnerstagabend (Ortszeit). Die Polizei hatte rund 900 Beamte eingesetzt, um die Lage in dem Gefängnis in Guayaquil in den Griff zu bekommen, nachdem dort seit Dienstag 118 Gefangene getötet worden waren.
In den chronisch überfüllten ecuadorianischen Gefängnissen kommt es immer wieder zu Ausschreitungen zwischen Mitgliedern von Banden, die mit mexikanischen Drogenkartellen in Verbindung stehen. Mit seiner Lage zwischen den bedeutenden Drogenproduzenten Kolumbien und Peru ist Ecuador eine wichtige Drehscheibe für den Drogenschmuggel in die USA und nach Europa. Guayaquil im Südwesten Ecuadors ist die wichtigste Hafenstadt des Landes. Sie gilt als zentraler Umschlagplatz für den Kokain-Handel.
Zwischen Jänner und August beschlagnahmten die ecuadorianischen Behörden nach offiziellen Angaben 116 Tonnen Rauschgift, darunter vor allem Kokain. Im gesamten Jahr 2020 waren 128 Tonnen Drogen sichergestellt worden.