SPD und Union starten deutsche Regierungs-Sondierungen
Eine Woche nach der Bundestagswahl starten SPD und Union am Sonntag die Beratungen über die Bildung der künftigen Regierung. Die Verhandler der SPD um Kanzlerkandidat Olaf Scholz kommen zu getrennten Gesprächen mit der FDP und den Grünen zusammen. Am Abend beraten Verhandler der Union um Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) mit der FDP-Delegation um Parteichef Christian Lindner. Die beiden kleineren Parteien entscheiden darüber, ob Scholz oder Laschet Kanzler wird.
Am Freitag hatten sich Grüne und FDP getroffen. Nach dreistündigen Sondierungen demonstrierten beide Seiten Einigkeit. Zwischenstände ihrer Beratungen wollten Lindner und die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck aber nicht verraten. Scholz und die SPD, die die Bundestagswahl gewonnen hatten, setzen auf eine Ampelkoalition mit FDP und Grünen. So ein Bündnis wird laut Umfragen auch von der Mehrheit der Bevölkerung positiv gesehen.
Die FDP hatte ein Jamaikabündnis aus Union, Liberalen und Grünen bevorzugt. Laschet hatte deutlich gemacht, dass er trotz des Wahldebakels der Union ein solches Bündnis schmieden will. Die CDU/CSU war bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag auf den Tiefpunkt von 24,1 Prozent gestürzt. Die SPD wurde mit 25,7 Prozent stärkste Kraft. Die Grünen kamen als drittstärkste Kraft auf 14,8 Prozent. Dahinter lag die FDP mit 11,5 Prozent.