Feiern zum Tag der Deutschen Einheit haben begonnen

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst von Christen, Juden und Muslimen haben am Sonntag in Halle an der Saale die Feiern zum 31. Tag der Deutschen Einheit begonnen. Daran nahmen in der Pauluskirche unter anderem der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Geplant war anschließend ein Festakt in der Händelhalle in der Saalestadt, bei dem auch Merkel sprechen sollte.

Der katholische Bischof des Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, rief die Menschen zu mehr Wachsamkeit auf. „Tatsächlich tun sich in letzter Zeit (...) Abgründe auf, die ich nicht mehr für möglich gehalten hätte“, sagte er während seiner Predigt. Er fürchte weniger eine „Überfremdung von außen“ als eine „Entmenschlichung von innen“. Populistischen Kräften, die verführerisch wirkten, müsse man kritisch und widerständig begegnen.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz forderte vor den Einheitsfeiern weitere Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost und West. „Heute sind wir ein Land, trotzdem bleibt viel zu tun“, schrieb Scholz am Sonntag auf Twitter. „Wir brauchen gleiche Gehälter, Renten, Perspektiven. Das schaffen wir nur, wenn wir auf Gemeinsamkeiten setzen.“

Wie Scholz erinnerte auch SPD-Chefin Saskia Esken an die historische Leistung der ostdeutschen Demonstranten im Herbst 1989, die ein knappes Jahr später am 3. Oktober 1990 zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten führte. „Ich ziehe meinen Hut vor den vielen mutigen Menschen, die mit friedlichen Mitteln eine Diktatur überwunden haben“, twitterte Esken. Die Menschen hätten sich neue Perspektiven erarbeitet und demokratische Strukturen mit aufgebaut.

Die Pauluskirche war im Oktober 1989 eine der Versammlungsstätten der friedlichen Revolution in der DDR, die ein knappes Jahr später, am 3. Oktober 1990, zur deutschen Vereinigung führte.

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