Neuer „Asterix“: Kaltes Abenteuer im Reich der Sarmaten
Sie waren schon fast überall. Im Morgenland, in Island und auf Grönland. Doch sie waren noch nie so weit im Osten wie dieses Mal - und noch nie in einem Reich voller verschneiter Felder und Gebirge. So weit in die Kälte habe noch kein Abenteuer die beiden Gallier gelockt, sagte der Autor Jean-Yves Ferri am Montag bei der Vorstellung erster Details zum neuen Album in Vanves bei Paris. Der Band mit dem Titel „Asterix und der Greif“ erscheint am 21. Oktober in rund 30 Ländern.
Wenn die Gallier nun also eine Reise durch Schnee und Eis antreten, geht es laut Ferri nicht auf in ein bestimmtes Land, sondern in das weitläufige Reich der Steppen-Nomaden der Sarmaten. Das habe sich einst unter anderem über die Ukraine und Russland erstreckt, erklärte Ferri. Er habe noch einen Zipfel der Mongolei hinzugefügt.
Ferri räumt ein, er habe sich bei der Geschichte viel ausdenken müssen, denn es gebe nicht viele Zeugnisse über das Reitervolk, das von antiken Schriftstellen erstmals im sechsten Jahrhundert vor Christi erwähnt wurde. Aber er habe ja auch kein Geschichtsbuch schreiben wollen.
Im Mittelpunkt des 39. Albums steht ein rätselhaftes Tier, halb Adler, halb Löwe - der Greif. Er wurde von den Sarmaten als heiliges Fabeltier verehrt. Warum es die tapferen Gallier so weit in den Osten zieht? Natürlich haben die unseligen Römer mal wieder damit zu tun. Die haben sich nämlich auf den Weg gemacht, um den Greif zu rauben.
Es ist der fünfte Band von Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen) und zugleich das allererste Album, das nach dem Tod des ursprünglichen „Asterix“-Zeichners Albert Uderzo erscheint. Dies sei das letzte Abenteuer gewesen, dessen Skizzen und Entwürfe Uderzo noch vorgelegt worden seien, sagte Ferri. An der Vorstellung konnte Conrad nicht teilnehmen. Der Zeichner lebt in den USA. Er sei plötzlich erkrankt, aber nicht an Corona, wie die Organisatoren mitteilten.
Uderzo ist im März 2020 im Alter von 92 Jahren gestorben. Er hatte sich schon Jahre zuvor als „Asterix“-Verantwortlicher zurückgezogen. Im Jahr 2011 hatten Ferri und Conrad ihn dann in dieser Rolle abgelöst. Uderzo hatte die Figuren Asterix und Obelix 1959 gemeinsam mit dem Autor René Goscinny geschaffen. Nach dessen überraschendem Tod im Jahr 1977 hatte Uderzo noch Jahrzehnte allein weitergemacht.
„Asterix und der Greif“ wird international mit fünf Millionen Exemplaren starten. Die Asterix-Reihe zählt laut Verlagsangaben mit etwa 385 Millionen verkauften Alben und Übersetzungen in 111 Sprachen und Dialekten zu den erfolgreichsten belletristischen Serien weltweit.