Bayern 4:0 in Lissabon - ManUnited gelang Comeback
Bayern München hat in der Champions League den dritten Sieg angeschrieben und kann mit dem Achtelfinale planen. Deutschlands Serienmeister gewann am Mittwochabend beim ersten Verfolger Benfica Lissabon erst nach späten Toren deutlich mit 4:0 (0:0). Der FC Barcelona schaffte in der Gruppe indes mit einem 1:0 (1:0) gegen Dynamo Kiew den ersten Punktgewinn im laufenden Bewerb.
Ein Comeback nach Geschmack der zuletzt leidgeprüften Fans schaffte Manchester United. Die „Red Devils“ lagen gegen Atalanta Bergamo zur Pause 0:2 zurück, gewannen am Ende aber 3:2. Cristiano Ronaldo schoss in der 81. Minute den Goldtreffer für den Spitzenreiter der Gruppe F. Wie die Bayern bei neun Zählern hält Juventus Turin, das bei Zenit St. Petersburg erst in der 86. Minute entscheidend zum 1:0 (0:0) traf. Titelverteidiger Chelsea setzte sich hinter die Italiener nach einem 4:0 (2:0) gegen Malmö auf Platz zwei.
Bei den Bayern durfte Mittelfeldmann Marcel Sabitzer erstmals seit seinem Wechsel nach München von Beginn an spielen. Trainer Julian Nagelsmann musste indes passen. Der 34-Jährige konnte aufgrund eines grippalen Infekts nicht am Spielfeld stehen. Vertreten werde er von seinen Co-Trainern, allen voran Dino Toppmöller und Xaver Zembrod.
Benfica verteidigte geschickt und ließ Robert Lewandowski und Co. wenig Raum, sich zu entfalten. Darwin Nunez fand nach einer halben Stunde sogar eine gute Chance auf die Führung der weiter ohne Valentino Lazaro (Muskelverletzung) spielenden Portugiesen vor, Manuel Neuer parierte. Sein Gegenüber Odisseas Vlachodimos durfte sich öfter auszeichnen. So lenkte der Grieche im Tor von Benfica zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Abschluss von Benjamin Pavard grandios an die Stange.
Den Bayern wurden außerdem Treffer von Lewandowski (Handspiel) und Thomas Müller (Abseits) nach VAR-Studium aberkannt. Leroy Sane beendete aber die Torsperre. Der Offensivmann traf per Freistoß (70.) und öffnete damit alle Schleusen. Everton per Eigentor (80.), Lewandowski (82.) und erneut Sane (85.) sorgten noch für einen deutlichen Erfolg der Deutschen.
Barcelona punktet im dritten Gruppenspiel erstmals. Die Katalanen konnten gegen Kiew aber nicht wirklich überzeugen. Gerard Pique erzielte in der 36. Minute im Anschluss an einen Eckball das entscheidende Tor, Barcelonas erstes in der Gruppe. Rapid-Leihgabe Yusuf Demir saß bei Barca erneut auf der Bank. Im Dreier-Angriff lief rechts außen Sergino Dest ein. Nach Seitenwechsel ließ die Elf von Ronald Koeman nun mit Ansu Fati und später Sergio Aguero noch die eine oder andere Chance aus, investierte aber vor dem anstehenden „Clasico“ gegen Real nur noch wenig. Kiew war offensiv kaum vorhanden.
Bitter schien der Abend für Ole Gunnar Solskjaer zu laufen. Der angezählte norwegische Chefcoach von Manchester United sah, wie sein Team gegen Bergamo dem nächsten Rückschlag entgegensteuerte. Mario Pasalic (15.) und der bei einem Eckball aufgerückte Mireh Demiral (29.) trafen für die Lombarden. Der nach einer Verletzungspause zurückgekehrte Marcus Rashford vergab kurz vor dem Pausenpfiff noch eine gute Chance. Cristiano Ronaldo war bemüht, aber ohne Durchschlagskraft.
United kam aber verwandelt aus der Kabine. Rashford (53.) belohnte dies mit dem Anschlusstreffer, Scott McTominay traf dann die Stange, Ronaldo scheiterte an Bergamos Keeper Musso. Dem nach einem Eckball aufgerückten Harry Maguire (75.) gelang schlussendlich der Ausgleich, ehe Ronaldo doch noch seine Torshow abliefern konnte. Der 36-Jährige schraubte sich in die Luft und verwertete per Kopf zu seinem 137. Tor in der Champions League. Bergamo ist nun punktegleich mit Villarreal (4:1 in Bern gegen Young Boys) Zweiter der Gruppe.
Chelsea hatte an der Stamford Bridge gegen Malmö keine Probleme, beklagte aber Verletzungen der Topstürmer Romelu Lukaku und Timo Werner. Der Belgier humpelte nach einem Elferfoul am Fuß verletzt vom Platz, der Deutsche folgte ihm kurz darauf. Andreas Christensen (9.) und Jorginho (21./Elfmeter) trafen vor der Pause für die Londoner, Kai Havertz (48.) und erneut Jorginho vom Elferpunkt (57.) danach. Juventus lieferte in St. Petersburg nur eine matte Vorstellung ab, durfte nach einem Treffer von Dejan Kulusevski (86.) aber doch noch alle drei Zähler mitnehmen.