IS bekennt sich zu Angriff auf Stromversorgung Kabuls
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen Angriff auf eine Stromleitung für sich reklamiert, der seit Donnerstagabend zu Stromausfällen in der afghanischen Hauptstadt Kabul sowie mehreren Provinzen geführt hat. IS-Kämpfer hätten einen Sprengsatz an einem Strommasten im Bezirk Shakardara in der Provinz Kabul gezündet, teilten die Jihadisten am Samstag via Telegram mit.
Der von den Taliban ernannte Chef des Stromversorgungsunternehmens besichtigte am Samstag den Tatort und forderte die rasche Wiederherstellung der Leitung. Afghanistan deckt große Teile seines Strombedarfs durch Importe aus seinen Nachbarländern, vor allem aus Usbekistan.
Die militant-islamistischen Taliban haben die Sunnitenmiliz IS seit ihrem Auftauchen in Afghanistan Anfang 2015 bekämpft. Seit der Machtübernahme der Taliban im August hat der IS zahlreiche tödliche Anschläge verübt, vor allem auf Sicherheitskräfte der ebenfalls sunnitischen Taliban und Religionsstätten der Schiiten.
In diesem Monat bekannte sich der IS auch zu zwei großen Bombenanschlägen im Norden und Süden des Landes, bei denen mindestens hundert Zivilisten getötet wurden. Angriffe auf die Stromversorgung nennt der IS Teil seines „Wirtschaftskrieges“.