FIS will neue nordische Frauen-Bewerbe für Olympia 2026

Die Winterspiele in Peking 2022 stehen vor der Tür, doch der Internationale Skiverband denkt auch schon an Olympia 2026 in Mailand/Cortina. „Wir haben einen klaren Plan für die nächste olympische Periode“, erklärte FIS-Generalsekretär Michel Vion im Rahmen des Forum Nordicum in Bodenmais. So sollen Frauen-Skispringen von der Großschanze und Nordische Kombination der Frauen neu ins Olympia-Programm. Der Vorschlag muss dem IOC schon bis 15.11. vorgelegt werden.

FIS-Präsident Johan Eliasch betonte in einer Online-Stellungnahme, dass man den Wintersport auf den nächsten Level heben wolle. Alle Disziplinen sollen von der neuen Vermarktung profitieren. Dabei steht auch der Vertrag mit Vermarkter Infront auf dem Prüfstand, wie FIS-Vizepräsident Roman Kumpost beim Treffen Nordischer Skisport-Journalisten im Bayrischen Wald erklärte. Die Rechte sollen mittelfristig zu hundert Prozent bei der FIS liegen. „Der Präsident kommt aus dem Business und ist unglaublich aktiv. Er verhandelt mit Infront. Wenn man die Rechte in der Hand hat, kann man auch mehr an die Entwicklung des Skisports denken“, erklärte der Tscheche.

Im Skispringen hat sich die Zahl der mit Aktiven im Weltcup vertretenen Länder weiter erhöht. Laut dem FIS-Renndirektor Sandro Pertile könnten beim Auftakt in Nischnij Tagil bis zu 21 Nationen vertreten sein. Ab der Saison 2023/24 soll es auch mehr Preisgeld geben. Schon in der kommenden Saison ist Bischofshofen als Veranstalter prominent vertreten. So werden dort gleich nach dem Finale der 70. Vierschanzen-Tournee (6.1.) ein weiterer Einzel- sowie ein Teambewerb in Szene gehen (8./9.1.). „Das ist ein sehr gutes TV-Wochenende und wir wollten den Athleten nach der Tournee keine lange Reise zumuten. Damit ist das auch gut für die Nachhaltigkeit“, betonte Pertile.

Einen Test der Olympia-Skisprung-Anlagen in Peking hat die Pandemie bisher verhindert. Pertile kündigte am Dienstag Bewerbe im Skispringen und in der Nordischen Kombination im Rahmen des Kontinentalcups am ersten Dezember-Wochenende an. Das sei zu 99 Prozent fix.

Weil das IOC künftig nur noch Sportarten im Programm akzeptiert, bei denen beide Geschlechter vertreten sind, ist das Einbeziehen der Frauen-Kombination für die FIS enorm wichtig. Die Vorarbeiten wurden geleistet, in der kommenden Saison wurde das Frauen-Programm auf zehn Bewerbe im Weltcup und zwölf im Kontinentalcup aufgestockt.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Steigerung in den vergangenen zwei Jahren“, sagte Renndirektor Lasse Ottesen und bezifferte die Olympia-Chance mit rund 80 Prozent. Innerhalb der FIS gibt es freilich weitere Vorschläge wie Frauen-Großschanzenspringen sowie für Snowboard und Ski-Freestyle. Man sei sich bewusst, dass man nicht mit allen durchkommen werde, so Kumpost.

Im Kombi-Weltcup 2021/22 werden der Mixed-Teambewerb und ein Frauen-Massenstart Anfang Jänner im Val di Fiemme ihre Premiere erleben. Als Höhepunkt des Weltcups gilt weiter das „Triple“ in Seefeld. Fixe Rückstände je nach Platzierung (25 Sekunden Vorsprung für den Ersten) sollen mit neuen Streckenlängen (7,5, 10 und 12,5 km) in den Verfolgungsrennen mehr Spannung für den Schlusstag garantieren, sagte Ottesen.

Im Skilanglauf will man durch eine Verkürzung der Tour de Ski auf sechs Renntage sicherstellen, dass auch in Olympia-Saisonen alle Topathleten teilnehmen. Diese hatten die Rennserie um Neujahr zuletzt oft ausgelassen. Auch im Langlauf scheinen Mixed-Bewerbe (4x5-km-Staffel und Teamsprint) neu im Programm der kommenden Saison auf. Der Weltcup kehrt mit dem Finale nach drei Jahren nach Russland (Tjumen) zurück.

Interessant im Programm der WM 2023, der bisher größten Sportveranstaltung in Slowenien: Die Langlaufrennen über 50 km der Männer und 30 km der Frauen führen länderübergreifend auf einer alten Eisenbahntrasse von Tarvis (ITA) nach Planica. Auf eine geplante Einbeziehung von Villach musste aus verkehrstechnischen Gründen verzichtet werden.

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