Länder planen keine Corona-Verschärfungen
Die stark steigenden Corona-Infektionszahlen fechten einen guten Teil der Länder kaum an. Während die Steiermark am Vortag neue Regeln präsentierte, Oberösterreich und Salzburg die FFP2-Maskenpflicht erweitern bzw. es schon getan haben und Wien längst einen restriktiven Kurs fährt, will das Burgenland sogar lockern. Auch in Vorarlberg, Niederösterreich und Kärnten sind aktuell keine Änderungen in Vorbereitung
In Kärnten waren jedenfalls mit Stand Donnerstagvormittag keine Verschärfungen der Corona-Maßnahmen geplant. „Man hat die Infektionslage natürlich genau im Auge - aktuell hält man in Kärnten aber die vom Bund gesetzten Maßnahmen für ausreichend“, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst auf APA-Anfrage. Wo die vulnerabelste Gruppe ist - in den Alters- und Pflegeheimen - habe man in Kärnten ohnehin besonders strenge Maßnahmen gesetzt, um eine Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern.
Ob es neben aktuell bestehenden Ausreisekontrollen in niederösterreichischen Bezirken weitere Maßnahmen geben soll, werde spätestens am kommenden Mittwoch entschieden, teilte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Experten seien „beauftragt, weiterführende Maßnahmen auszuarbeiten, die sinnvoll und praktikabel sind“.
Auch werde bis dahin die 3G-Regel am Arbeitsplatz (ab 1. November, Anm.) in Kraft treten. Zudem werde man sehen, wie sich die Herbstferien auf ein Abflachen der Zahlen auswirken, so die Landesrätin. Einmal mehr wies sie auf das große Impfangebot in Niederösterreich hin und appellierte, „davon Gebrauch zu machen“.
Auch in Vorarlberg, das in den vergangenen zwei Wochen den negativsten Trend hatte und ab kommender Woche auch wieder an den Schulen testen wird müssen, will die Politik vorerst auf eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen verzichten. Zum jetzigen Zeitpunkt und aus heutiger Sicht seien keine strengeren als die aktuellen Bestimmungen vorgesehen, hieß es auf entsprechende APA-Anfrage aus dem Büro des Landeshauptmanns.
Noch weiter geht man im Burgenland, das immerhin neben Wien als einziges Bundesland auf der Corona-Ampel nicht rot geschalten werden dürfte. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) strebt Lockerungen an, wenn das von ihm ausgegeben Ziel erreicht wird. Demnach sollen bis zum Landesfeiertag am 11. November 80 Prozent der impfbaren Bevölkerung gegen Corona geimpft sein. 1.141 Stiche sind hierzu noch nötig laut dem Countdown auf burgenlandimpft.at. Über die angestrebten Lockerung der Maßnahmen werde mit dem Bund gesprochen.
Die Zahlen in den Spitälern seien jedenfalls stabil, hieß es aus dem Büro des Landeshauptmanns am Donnerstag zur APA. Der Koordinationsstab Coronavirus vermeldete aktuell 110 Neuinfektionen und 21 Patienten in Krankenhäusern, davon befinden sich zwei auf der Intensivstation.