Sevilla in Salzburg auf „kompliziertes Szenario“ eingestellt
Für den FC Sevilla steht am Mittwoch (21.00 Uhr/live ServusTV und Sky) viel auf dem Spiel. In bisher sechs Kampagnen in der Fußball-Champions-League haben die Andalusier fünfmal die Gruppenphase überstanden. Um ein zweites Königsklassen-Aus nach 2015 zu verhindern, benötigt der aktuelle Tabellenzweite der spanischen Liga in Salzburg einen Sieg. „Wir haben ein echtes Finale mit einem komplizierten Szenario und Gegner“, meinte Sevilla-Trainer Julen Lopetegui.
Ein Umstieg in die Europa League wäre für Sevilla ein schwacher Trost - auch wenn der Rekordsieger diese in weiterer Folge auch 2015/16 gewonnen hat. Damals musste man sich in der Gruppe Manchester City und Juventus beugen. Diesmal erschienen die Kontrahenten mit Salzburg, Wolfsburg und Lille schlagbarer. Mit drei Remis und einer Niederlage kam der vermeintliche Gruppenfavorit in der Champions League anfangs aber nur langsam in die Gänge.
Von 22 Pflichtspielen in dieser Saison hat Sevilla allerdings nur drei verloren - in der Liga gegen Granada (0:1) und Real Madrid (1:2) sowie in der Königsklasse gegen Lille (1:2). Ein Remis wie im Hinspiel gegen Salzburg, als die Gäste bei einem verrückten Auftakt-1:1 zwei Elfmeter vergaben, wird für Ivan Rakitic und Co. diesmal zu wenig sein. Das Achtelfinale ist das erklärte Ziel.
Sevillas Hoffnungen ruhen unter anderem auf Lucas Ocampos. Der Argentinier hat seit Ende Oktober fünf Pflichtspieltore erzielt, am Samstag schoss er den Club aus dem Stadtteil Nervion zu einem 1:0 gegen Villarreal. „Ich bin sicher, dass ich mich in der besten Phase meiner Saison befinde“, sagte Ocampos. „Wir fokussieren uns auf ein sehr wichtiges Spiel, das uns die Qualifikation bringen soll.“
Neben Ocampos dürften im Angriff Rafa Mir und Papu Gomez beginnen. Lopetegui hofft, mit dem spanischen Ex-Nationalspieler Suso einen weiteren Offensivmann nach überstandenen muskulären Problemen zurückzuhaben. Tottenham-Leihgabe Erik Lamela fehlt ebenso verletzt wie der Marokkaner Youssef En-Nesyri. Kapitän und Clublegende Jesus Navas muss wegen einer Oberschenkelverletzung passen, Marcos Acuna ist wegen einer ebensolchen fraglich.
„Wir werden sehen, welche Truppe wir zur Verfügung haben“, sagte Lopetegui. Spaniens Ex-Teamchef betreut den Club seit Sommer 2019. In den vergangenen sechs Pflichtspielen gelangen vier Siege. Viermal hat Sevilla bereits die Europa League gewonnen, dazu zweimal den Vorgängerbewerb UEFA-Cup. „In der Champions League liegt jetzt alles an uns“, meinte Offensiv-Routinier Gomez. „Es ist alles sehr ausgeglichen.“
Ein Unentschieden ist für Sevilla für den Achtelfinal-Einzug zu wenig. Selbst für Platz drei und den Europa-League-Umstieg wäre man bei einem Remis auf Schützenhilfe von Lille in Wolfsburg angewiesen. Diese Schützenhilfe würde auch Salzburg im Falle einer Niederlage benötigen, um im Europacup zu überwintern. Erfahrung in Entscheidungsspielen hat Sevilla mehr als die Bullen. Das CL-Viertelfinale erreichten die Andalusier aber selbst erst einmal - und scheiterten dort 2018 an Bayern München.