Star-Quarterback Tom Brady beendet Karriere
Der siebenfache Super-Bowl-Sieger Tom Brady hat am Dienstag offiziell seinen Rücktritt vom professionellen Footballsport verkündet. Der 44-jährige Quarterback der Tampa Bay Buccaneers, der als der größte Spieler in der Geschichte der National Football League (NFL) gilt, verkündete seine Entscheidung via Instagram. Brady blickt auf eine 22 Jahre dauernde Rekord-Karriere zurück, die ihm sechs Meisterschaften mit den New England Patriots und eine mit den „Bucs“ einbrachte.
Bereits vergangenen Samstag hatte ESPN unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, die Entscheidung sei gefallen und Brady werde seine Karriere beenden. Sein Agent Don Yee und auch Bradys Vater Tom Senior dementierten jedoch umgehend. Am Montag hatte dann der Superstar selbst in einem Podcast gemeint, dass er es noch nicht wisse, ob er weitermache.
Einen Tag später war dann alles ganz anders: „Ich habe in der vergangenen Woche viel nachgedacht und mir schwierige Fragen gestellt“, schrieb Brady. „Ich bin so stolz auf das, was wir erreicht haben. Meine Teamkollegen, Trainer, Mitstreiter und Fans verdienen 100 Prozent von mir, aber jetzt ist es am besten, wenn ich das Spielfeld der nächsten Generation engagierter Athleten überlasse.“
Bei den Buccaneers stand der Familienvater noch für eine weitere Saison unter Vertrag. Diesen wird er nun nicht mehr erfüllen. The „GOAT“ (Greatest of all time), wie er salopp genannt wird, hinterlässt eine Karrierestatistik, die so schnell wohl niemand brechen wird: Sieben Titel bzw. Vince-Lombardi-Trophys, dazu unter anderem die Rekorde für die meisten Yards durch Pässe (84.520) und Touchdowns (624), die meisten Siege in Regular-Season-Spielen (243) und in Play-off-Partien (35) sowie Yards in einem Super Bowl (505).
Brady prägte seinen Sport wie kein anderer und stieg dadurch nicht nur zum Multi-Millionär auf, sondern auch zu einer der Sport-Ikonen der USA. Im Jahr 2000 wurde er beim Draft in der sechsten Runde als Nummer 199 gezogen, am Ende seiner famosen Laufbahn stand „TB12“ zehnmal im Super-Bowl-Finale, wurde fünfmaliger Super-Bowl- und dreimaliger Liga-MVP (wertvollster Spieler). Für viele ist Brady einer der besten Sportler dieses Planeten.
Dankbar, angesichts seiner Erfolge, zog der 44-Jährige am Dienstag Bilanz: „Ich denke an all die großartigen Spieler und Trainer, mit denen und gegen die ich spielen durfte. Die Konkurrenz war hart und tief, genau wie wir es mögen. Aber die Freundschaften und Beziehungen sind genauso heftig und genauso tief. Ich werde diese Erinnerungen schätzen und sie oft ‚besuchen‘. Ich fühle mich wie der glücklichste Mensch der Welt“, so Brady.
Mit den New England Patriots zählte Brady 20 Jahre lang immer zu den besten Teams der Liga, in seinem ersten Jahr nach dem Wechsel zu den Buccaneers holte er den Titel am Ende der vergangenen Saison erneut. Die „Bucs“ waren das erste Team, das die Meisterschaft im eigenen Stadion holte - und das, nachdem sie vor Bradys Ankunft 18 Jahre lang kein Play-off-Spiel gewonnen hatten.
Aus sportlichen Gründen wäre ein Rücktritt nicht notwendig gewesen. Dass es der älteste Spieler der Liga noch immer drauf hat, zeigte Brady bis zum Schluss der Saison. So hatte er im Grunddurchgang die Bestwerte bei Touchdowns, erfolgreichen Pässen, Passversuchen und geworfenen Yards. Im Play-off gegen die Los Angeles Rams ermöglichte er den Buccaneers fast noch einmal ein Comeback, für die er in der Liga gefürchtet und respektiert wird. Die 27:30-Niederlage war jedoch der letzte Auftritt des US-Footballhelden. Das ist nun fix.
Sein „Bucs“-Trainer Bruce Arians sagte in einem Statement: „Ich wünschte, es müsste nicht enden. Aber nur wenige Spieler haben die Gelegenheit, dieses Spiel unter ihren Bedingungen zu verlassen.“ Jetzt widmet sich Brady seiner Familie mit Supermodel Gisele Bündchen und den beiden Kindern Vivian und Benjamin sowie seinem Sohn Jack aus einer früheren Beziehung. An seine Frau gerichtet dankte Brady: „Unsere Familie ist mein größter Erfolg. Du hast immer alles für die Familie getan, damit ich mich auf meine Karriere konzentrieren konnte.“