Großteil der Tiroler Wahllokale hat geöffnet
Der Großteil der insgesamt 625 Wahllokale in 273 Gemeinden hat Sonntagfrüh um 7.00 Uhr seine Pforten für die Tiroler Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen geöffnet. Geschlossen werden die meisten - auch in den bevölkerungsreicheren Gemeinden und Bezirkshauptstädten - dann um 15.00 Uhr. „Frühstarterin“ war die Gemeinde Flirsch am Arlberg. Dort konnten die Bürgerinnen und Bürger bereits ab 5.30 Uhr wählen.
Die meisten Wahllokale in Kleingemeinden haben nur am Vormittag geöffnet. In manchen größeren Städten - so etwa in Schwaz und Hall in Tirol - können die Stimmberechtigten bis 16.00 Uhr zu den Urnen strömen. Den Schlusspunkt setzt Scheffau am Wilden Kaiser (Bezirk Kufstein), wo bis 17.00 Uhr votiert werden kann.
Gewählt wird in 273 von 277 Tiroler Kommunen. In der Landeshauptstadt Innsbruck steht der nächste reguläre Urnengang erst im Jahr 2024 auf dem politischen Terminkalender. Die Gemeinde Matrei am Brenner (Bezirk Innsbruck-Land) wird nach einer Gemeindezusammenlegung (mit Mühlbachl und Pfons) erst am 20. März wählen. Die Bürger der Gemeinde Wängle im Außerfern waren bereits am 9. Jänner zu den Urnen geschritten, da der Gemeinderat dort im Oktober seine Auflösung beschlossen hatte. Und in Musau - ebenfalls im Bezirk Reutte - gab es keinen Wahlvorschlag.
505.423 Menschen sind wahlberechtigt, 856 Listen und 562 Bürgermeisterkandidaten rittern um die Gunst der Wähler. 3.650 Mandate in den Gemeindestuben sind zu vergeben. Insgesamt bewerben sich 17.560 Kandidaten um Mandate in den Ortsparlamenten. Gesamtergebnis wird es keines geben. 70.645 Wahlkarten wurden ausgegeben - bei den letzten Gemeinderatswahlen im Jahr 2016 waren es weit weniger als halb so viele.
In 40 Gemeinden kandidiert nur eine Liste, in 113 (vor allem kleineren) Gemeinden gibt es nur einen Bürgermeisterkandidaten. Falls kein Kandidat im ersten Durchgang eine absolute Mehrheit schafft, erfolgt am 13. März schließlich eine Bürgermeisterstichwahl.
Der kommunale Tiroler Urnengang ist der erste größere seit den Korruptionsermittlungen gegen die ÖVP und den bundespolitischen Umbrüchen samt Abgang von Sebastian Kurz sowie der erste landesweite seit Ausbruch der Coronapandemie. Und er erfolgt rund ein Jahr vor der Landtagswahl in Tirol. Für die Tiroler ÖVP geht es darum, ihre seit Jahrzehnten auch in den Gemeinden bestehende Vormachtstellung zu verteidigen, wenngleich zum überwiegenden Teil Bürger- und Namenslisten ohne Parteibezeichnung kandidieren. Die Partei will die ihr zuzuordnenden 232 Ortschefs halten. Mit besonderem Interesse wird das Ergebnis der impf- und maßnahmenkritischen MFG (Menschen - Freiheit - Grundrechte) beobachtet. Sie tritt in 50 Gemeinden und mit 22 Bürgermeisterkandidaten an.