Chelsea und Villarreal im Champions-League-Viertelfinale
Chelsea und Villarreal haben am Mittwoch das Viertelfinal-Feld der Fußball-Champions-League komplettiert. Der Titelverteidiger aus London fuhr nach dem 2:0 im Achtelfinal-Hinspiel einen 2:1-Auswärtserfolg gegen Lille ein, die Spanier setzten sich bei Juventus Turin überraschend klar mit 3:0 durch. Das Hinspiel hatte 1:1 geendet.
Außerdem stehen der FC Bayern (Marcel Sabitzer), Liverpool, Manchester City, Real Madrid (David Alaba), Benfica Lissabon (Valentino Lazaro) und Atletico Madrid unter den letzten acht. Die Auslosung von Viertel- und Semifinale erfolgt am Freitag in Nyon.
Für Chelsea gab es nach den vielen Turbulenzen der vergangenen Tage wieder positive Nachrichten. Die „Blues“ dürfen wegen der Sanktionen gegen Club-Besitzer Roman Abramowitsch keine Transfers tätigen, keine Tickets verkaufen und mussten sämtliche Fanshops schließen. Die britische Regierung hatte die strengen Maßnahmen gegen den Eigentümer wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine verhängt. Nach Lille konnte Chelsea daher nur weniger Personal als sonst mitnehmen.
Dennoch wurde die Hürde Lille relativ problemlos genommen. In einer an Höhepunkten armen Partie sprang Jorginho der Ball im eigenen Strafraum an den Arm, den nach VAR-Intervention verhängten Elfmeter verwandelte Burak Yilmaz sicher (38.). Sekunden vor der Pause gelang Chelsea der Ausgleich - Christian Pulisic versenkte einen Idealpass von Jorginho im langen Eck (45.+3).
Nach dem Seitenwechsel hätte es noch einmal spannend werden können, wäre der Kopfball von Xeka im Tor und nicht an der Stange gelandet (63.). So aber stellte Cesar Azpilicueta mit dem Knie nach Vorarbeit von Mason Mount auf 2:1 für Chelsea (71.), und das K.o.-Duell war entschieden. Red Bull Salzburgs Gruppengegner konnte danach nicht mehr zulegen.
In Turin stand die erste Hälfte klar im Zeichen der Gastgeber. Alvaro Morata (11.) und Dusan Vlahovic (21., 36.) scheiterten allesamt an Villarreal-Goalie Geronimo Rulli, zudem hatte Vlahovic in der 21. Minute mit einem Lattentreffer Pech. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste auf und schlugen in der 78. Minute erstmals zu. Francis Coquelin wurde von Daniele Rugani im Sechzehner gelegt, der polnische Schiedsrichter Szymon Marciniak entschied nach dem Betrachten der Videobilder auf Strafstoß, und Gerard Moreno traf mit etwas Glück.
Als Juventus die letzten Kräfte mobilisierte, sorgte Villarreal für die Entscheidung - Pau Torres traf nach einem Corner (85.). Noch schlimmer wurde es für die Italiener, als Arnaut Danjuma nach Handspiel von Matthijs de Ligt per Strafstoß zum 3:0 für die Gäste einnetzte - die höchste Heimniederlage von Juventus in der Champions-League-Geschichte war perfekt.
Damit bestätigte Villarreal den Ruf als Italien-Spezialist. In den vergangenen 20 Jahren kam das „gelbe U-Boot“ in acht K.o-Duellen mit Serie-A-Vereinen sieben Mal weiter. Das traditionell mit hohen Ambitionen ausgestattete Juventus hingegen verabschiedete sich zum dritten Mal in Folge gegen einen semiprominenten Verein im Achtelfinale der Champions League. Davor waren Olympique Lyon und der FC Porto zu stark gewesen.