ÖFB-Chef Milletich für Wales-Showdown „sehr zuversichtlich“
ÖFB-Präsident Gerhard Milletich geht voller Zuversicht in das wichtigste Länderspiel seiner noch jungen Amtszeit. Auf eine Diskussion, wie es mit Teamchef Franco Foda bei einem möglichen Aus im WM-Play-off am Donnerstag (20.45 Uhr/live ORF 1) in Wales weitergehen würde, wollte sich der Burgenländer nicht einlassen. „Ich bin überzeugt davon, dass wir das Spiel in Wales gewinnen“, betonte Milletich im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. „Ich bin sehr zuversichtlich.“
Fodas Vertrag läuft vorerst bis 31. März. Sollte in Cardiff der Aufstieg gelingen und Österreich das auf Juni verschobene Play-off-Finale daheim gegen Schottland oder die Ukraine erreichen, wäre der Deutsche automatisch länger gebunden. „Solange wir die Chance haben, ist der Vertrag aufrecht“, erklärte Milletich. Wann genau das Entscheidungsspiel um das WM-Ticket steigt, ist wegen des Ukraine-Krieges noch offen. Im Juni sind aber auch bereits vier ÖFB-Partien in der Nations League angesetzt.
Ob diese mit Foda oder einem neuen Cheftrainer in Angriff genommen werden, wird zu einem großen Teil vom Ergebnis in Cardiff abhängen. „Wir werden in Wales bestehen und die Sache geht ganz normal weiter“, prophezeite Milletich. Mit Alternativ-Szenarien für das folgende Testspiel am 29. März in Wien wollte er sich im Vorfeld nicht beschäftigen. Das sei auch mit dem Präsidium und der Sportdirektion besprochen. Milletich: „Das wird jetzt nicht thematisiert. Wir stehen zum Teamchef, ich stehe zum Teamchef.“
Im Vergleich zum Herbst sind mehrere damals verletzte Stammspieler ins ÖFB-Aufgebot zurückgekehrt. Mit dem positiv auf Corona getesteten Florian Grillitsch fehlt vorerst nur eine Schlüsselkraft, daran wird wohl auch der Trainer gemessen werden. Laut Milletich sei Fodas großer Pluspunkt, dass er das Team sehr gut kenne. „Er weiß über die Stärken der Spieler genau Bescheid. Er hat jetzt eine große Auswahl und wird aufgrund seines Wissens und seiner Kenntnis sicher eine Mannschaft aufstellen, die dort bestehen wird.“
Milletich lobte in diesem Zusammenhang vor allem Fodas Akribie. „Das ist ein wichtiger Faktor. Ich weiß, dass er wirklich akribisch arbeitet, sich Gedanken macht, und dass er auch sehr viele Gespräche mit den Spielern geführt hat“, erklärte der Unternehmer, der als ÖFB-Chef im Oktober Leo Windtner gefolgt war. Vor seinem Amtsantritt hatte Milletich Foda noch öffentlich die Rute ins Fenster gestellt. Das Vertrauen erhielt der Coach erst nach den abschließenden WM-Quali-Spielen im November gegen Israel (4:2) und die Republik Moldau (4:1) ausgesprochen.
Das Play-off-Halbfinale ist eine erste, frühe Zäsur in Milletichs Präsidentschaft. „Selbstverständlich ist es für mich angenehmer, wenn es um etwas geht, als wenn wir davor schon gescheitert wären“, sagte der 65-Jährige. Es überwiege die Vorfreude auf die Begegnung, „weil wir etwas erreichen können, das schon länger nicht da war“. Die erste WM-Teilnahme seit 1998 wäre für den gesamten österreichischen Fußball wichtig, meinte Milletich. „Wir könnten uns darauf vorbereiten, wären fast das ganze Jahr auf die WM in Katar fokussiert. Das alleine wäre schon ein ganz anderer Zugang.“