68-Jähriger tötete in Wien-Hietzing Frau und sich selbst
In einer Wohnung in Wien-Hietzing hat ein 68-Jähriger seine 20 Jahre jüngere Ehefrau und sich selbst getötet. Das Paar wurde am Dienstagabend tot aufgefunden, berichtete die Polizei am Mittwoch. Beide wiesen Stich- bzw. Schnittverletzungen auf, das Tatmesser wurde bei der Leiche des Mannes sichergestellt, erläuterte Polizeisprecher Markus Dittrich. Motiv sollen psychische Probleme des 68-Jährigen gewesen sein. Auch seine wirtschaftlichen Sorgen hätten die Beziehung belastet.
Die Erhebungen am Tatort ließen die Ermittler des Landeskriminalamts zum vorläufigen Entschluss kommen, dass der 68-jährige Mann seine Frau mit einem Messer getötet und dann sich selbst umgebracht hat. Die 48-Jährige ist nach dem Stand der Ermittlungen verblutet, eine Obduktion wurde angeordnet.
Die Einsatzkräfte waren von Bekannten und Arbeitskollegen des Paares verständigt worden und begaben sich am Dienstagabend gegen 19.15 Uhr zu der Wohnung in Hietzing. Da ein Unfall nicht ausgeschlossen werden konnte, wurde die Wohnungstür von der Berufsfeuerwehr Wien geöffnet.
„Das als recht zuverlässig geltende Paar ist nicht zu Terminen und zur Arbeit erschienen. Dann hat man rasch die Wohnungstür geöffnet und die beiden leblosen Körper in der Wohnung gefunden“, sagte Dittrich. Die Berufsrettung Wien sei rasch an Ort und Stelle gewesen, habe jedoch nicht mehr helfen können. Der Notarzt konnte laut Polizeiaussendung nur noch den Tod feststellen.
Die Bluttat in Hietzing ist laut APA-Zählung im heurigen Jahr bereits der dritte vollendete mutmaßliche Femizid, begangen durch (Ex-)Partner. Weiters wurden heuer fünf Frauen getötet, eine von ihrem Sohn, eine von einer anderen Frau, zwei durch Personen ohne Nahverhältnis; außerdem ein sechsjähriges Mädchen durch seinen Vater, der anschließend Selbstmord beging.