Elfjähriger verwendete für Schulmassaker in Mexiko Waffen des Opas
Vergangene Woche stürmte ein Elfjähriger mit zwei großkalibrigen Waffen seine Schule. Dabei tötete er eine Lehrerin und sich selbst, fünf Mitschüler und eine weitere Lehrkraft wurden verletzt. Die Waffen stammten von seinem Großvater. Offenbar war der Bub vernarrt in Kriegsvideospiele.
Torreon – Die zwei Waffen, mit der ein elfjähriger Schüler in Mexiko vergangene Woche auf seine Lehrerin und Mitschüler geschossen hat, gehörten Ermittlungen zufolge offenbar seinem Großvater. Der Mann habe keine Genehmigung für den Besitz dieser Waffen gehabt, sagte Gerardo Marquez von der Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Coahuila am Montag. Bisher machte der Großvater keine Aussage.
Der Elfjährige hatte in einer Privatschule in der Stadt Torreon seine Lehrerin erschossen. Fünf Mitschülern und einem Lehrer fügte er nicht lebensgefährliche Verletzungen zu. Nach seiner Tat tötete der Bub sich selbst. Eine der von ihm verwendeten Waffen hatte laut Staatsanwaltschaft Kaliber 40, dessen Verwendung der Armee vorbehalten ist, die andere Kaliber 25.
In der Wohnung des Kindes wurden außerdem Kriegsvideospiele gefunden. Das Kind habe „ein Handy, einen Computer, ein Tablet und Videospiele" besessen, sagte Staatsanwalt Marquez.
Coahuilas Gouverneur Miguel Angel Riquelme hatte am Freitag gesagt, der Bub habe von einem Ego-Shooter-Videospiel namens „Natural Selection" ("Natürliche Auslese") erzählt. Vor seiner Tat habe der Elfjährige auf der Schultoilette ein T-Shirt mit der Aufschrift „Natural Selection" angezogen.
Ein T-Shirt mit dieser Aufschrift hatte auch einer von zwei Schützen an der US-High-School Columbine getragen, die 1999 zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen hatten. Die Staatsanwaltschaft in Coahuila geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass es einen „gewissen Einfluss von Videospielen" auf das Kind gegeben habe. (APA/AFP)