Iran-Konflikt

Irans Luftfahrtbehörde bestätigt: Flugzeug wurde von zwei Raketen abgeschossen

Die Ukrainer, die beim Flugzeugabschuss ums Leben gekommen waren, wurden am Sonntag nach Kiew gebracht.
© HO

Nachdem der Iran anfänglich leugnete, ein Flugzeug abgeschossen zu haben, klärt die Luftfahrtbehörde nun weiter auf. Videos hatten nahe gelegt, dass das Passagierflugzeug gleich von zwei Raketen getroffen wurde. Das bestätigte die Behörde nun.

Teheran – Das irrtümlich im Iran abgeschossene ukrainische Passagierflugzeug wurde durch zwei Raketen zum Absturz gebracht. Das ist das Ergebnis eines zweiten Berichts der iranischen Luftfahrtbehörde, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna in der Nacht auf Dienstag berichtete. Demnach wurde die Maschine nahe Teheran von zwei Raketen des Typs "TOR" aus nördlicher Richtung getroffen.

Die Maschine der Ukraine International Airlines war am 8. Jänner auf dem Weg nach Kiew. Alle 176 Menschen an Bord waren bei dem Absturz ums Leben gekommen. Nach iranischen Angaben waren 147 der Passagiere Iraner, darunter viele mit doppelter Staatsbürgerschaft, sowie 29 Bürger der Ukraine, Kanadas, Schwedens und Afghanistans.

Kommunikationssystem des Flugzeugs bei Einschlag zerstört

Zuvor hatten bereits Medien anhand eines Videos analysiert, dass die Maschine durch zwei Geschoße getroffen worden sein könnte. Durch den Treffer sei auch möglicherweise das Kommunikationssystem des Flugzeugs zerstört worden. Laut Bericht gab es keinen Kontakt zu den Piloten.

Der Iran hatte den Abschuss der Maschine inmitten der militärischen Konfrontation mit den USA eingeräumt, nachdem die Behörden zuvor von einem technischen Defekt gesprochen hatten. Der zweite Bericht der Behörde führt nun detailliert aus, wie es zum Absturz kam. Es handle sich allerdings noch um einen Zwischenstand und nicht um ein endgültiges Ergebnis der Untersuchungen.

Regierung will Abschuss "lückenlos" aufklären

Der Abschuss des Verkehrsflugzeugs und insbesondere die anfängliche Vertuschung der Fakten durch die iranische Führung und Medien führten im Iran zu Protesten. Die Demonstranten fordern eine Bestrafung der Verantwortlichen, einige sogar den Rücktritt der iranischen Führung. Präsident Hassan Rouhani versprach daraufhin eine gründliche und lückenlose Aufklärung der Abschussumstände durch ein Sondergericht mit verschiedenen Expertenteams. (APA, dpa)

TT-ePaper jetzt 1 Monat um € 1,- lesen

Die Zeitung jederzeit digital abrufen, bereits ab 23 Uhr des Vortags.

Verwandte Themen