Trump lobt in Davos eigene Wirtschaftspolitik und kritisiert Klimaschützer
US-Präsident Donald Trump hat das Weltwirtschaftsforum in Davos genützt, um die wirtschaftliche Entwicklung der USA über den grünen Klee zu loben. Klimaschützer sind für den Republikaner hingegen „ewige Propheten des Untergangs".
Davos – US-Präsident Donald Trump hat bei der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos die wirtschaftliche Entwicklung der USA in seiner Amtszeit in den höchsten Tönen gelobt. „Amerika wächst und gedeiht, und ja: Amerika gewinnt wieder wie niemals zuvor", sagte er am Dienstag zum Auftakt seiner Rede.
Trump schreckte auch in Davos nicht zurück, Entwicklungen falsch darzustellen. Im Vergleich zu der Vorgängerregierung mit geringem Wachstum und stagnierenden oder fallenden Löhnen sei die Entwicklung nun „spektakulär", so Trump. Tatsächlich ist unter dem Vorgänger Trumps Barack Obama die US-Wirtschaft nach der Wirtschaftskrise jedoch konstant und deutlich gewachsen.
Für die Zukunft prognostizierte Trump „gewaltige" Chancen für die US-Wirtschaft. „Die Zeit der Skepsis ist vorbei", nun sei nicht die Zeit für Pessimismus, sondern für Optimismus, sagte der US-Präsident. Trump rief andere Länder dazu auf, sich ein Beispiel an den USA zu nehmen. Das „amerikanische Modell" werde die größten Gewinne im 21. Jahrhundert erzeugen.
Die Rede Trumps zum Nachschauen:
Trotz Handelskrieg: Beziehung zu China für Trump „niemals besser"
Die Beziehungen der USA zu China seien „niemals besser" gewesen, beteuerte Trump. Was Trump nicht sagte: Die USA und China überzogen sich in den vergangenen Monaten laufend mit Strafzöllen, die auch trotz einer ersten Einigung mit dem Verzicht auf neue Zölle weiter in Kraft sind.
Die Verhandlungen mit China über die zweite Phase des Handelsabkommens würden schon sehr bald beginnen. Präsident Xi Jinping trete für die Interessen Chinas ein, er für jene der USA. „Ansonsten lieben wir uns", sagt Trump.
Der US-Präsident zählt zu den Hauptrednern der Konferenz. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen. In seiner Rede bekannte sich Trump auch zur Bewahrung der Natur und kündigt an, die USA würden der Initiative „Eine Billion Bäume" des Weltwirtschaftsforums beitreten.
Trump steht wegen des Amtsenthebungsverfahrens, das in Washington gegen ihn läuft, innenpolitisch unter großem Druck. Ungeachtet dessen sucht er knapp zehn Monate vor der US-Präsidentenwahl das globale Rampenlicht.
Trump will gegen Klimaschützer auftreten
Auf Konfrontationskurs ging Trump indes zur schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg. „Wir müssen die ewigen Propheten des Untergangs und ihre Vorhersagen der Apokalypse zurückweisen", sagte Trump am Dienstag bei seiner mit Spannung erwarteten Rede vor Spitzenvertretern aus Politik und Wirtschaft in Davos.
Es gebe ja immer Schwarzseher, die sehen wollten, wie man scheitere. Es dürfe aber nicht zu viel Skepsis geben. Die USA hätten Wachstum, Kreativität und die Bereitschaft, jeder Herausforderung zu begegnen, so Trump.
Im Publikum saß auch Greta Thunberg. Die junge Schwedin hatte erst wenige Stunden zuvor bei ihrem ersten Auftritt beim diesjährigen Weltwirtschaftsforum Politik und Wirtschaft Versagen beim Kampf gegen den Klimawandel vorgeworfen. Bisher sei „nichts getan" worden, sagte sie. Der Klimaschutz sei durch die Proteste junger Menschen zu einem wichtigen Thema geworden, noch gebe es jedoch keinen Fortschritt.
Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in den Schweizer Alpen mit rund 3.000 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft stehen der Kampf gegen den Klimawandel sowie geopolitische Krisen etwa im Nahen Osten und in Libyen. Die Tagung steht in diesem Jahr unter dem offiziellen Motto "Stakeholder für eine solidarische und nachhaltige Welt". (TT.com, APA, AFP, dpa)