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Gespielte Fröhlichkeit schadet am Arbeitsplatz

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Laut einer Studie der University of Arizona ist es von Vorteil, die eigenen Emotionen nicht vorzutäuschen, sondern zu regulieren und dabei das Ziel zu haben, ein besserer Kollege zu sein.

Tucson – Das Vortäuschen von positiven Emotionen am Arbeitsplatz hat negative Auswirkungen auf das tatsächliche Wohlbefinden und die Beziehung zu Mitarbeitern. Laut einer Studie der University of Arizona ist es dagegen von Vorteil, die eigenen Emotionen tatsächlich zu regulieren und dabei das Ziel zu haben, ein besserer Kollege zu sein.

„Diejenigen, die sich wirklich gegenüber ihren Mitarbeitern positiv verhalten wollen, erhalten auch die Belohnung dafür. Die Idee, Emotionen nur vorzuspielen, ist eher eine Überlebensstrategie. Das hilft zwar kurzfristig, aber auf längere Sicht hindert es daran, das eigene Wohlbefinden und die Beziehung zu Kollegen zu verbessern“, meint Studienleiterin Allison Gabriel.

Mangel an Authentizität durch „Surface Acting“

Die Forscher haben eine Befragung unter mehr als 2500 US-Angestellten durchgeführt. Sie unterschieden dabei zwischen „Surface Acting“, also dem Vorspielen einer falschen Emotion, und „Deep Acting“, dem Regulieren und Anpassen der eigenen Emotionen. Die Studienteilnehmer setzen ihre Emotionen aus zwei Gründen ein: Um einen bestimmten Eindruck zu machen und so die eigene Karriere zu fördern oder um die Beziehungen zu Mitarbeitern zu kultivieren.

Studienteilnehmer, die zum „Deep Acting“ neigten, taten das vor allem aus sozialen Gründen und wollten hauptsächlich gute Kollegen sein. Beim „Surface Acting“ geht es eher um die eigene Karriere. Letztere Angestellte fühlten sich aber deutlich gestresster und haderten mit ihrem Mangel an Authentizität. „Es läuft darauf hinaus, dass Mitarbeiter nett zueinander sein sollen. Dadurch fühlen sie sich nicht nur gut, ihre Leistung und Beziehung zueinander verbessern sich ebenfalls“, so Gabriel. (pte)

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