USA: Es gibt keine Fristen im Handelsstreit mit der EU
Im Handelsstreit mit der Europäischen Union geben sich die USA entspannt. Trotzdem drohte Wirtschaftsminister Ross erneut mit Strafzöllen auf US-Autoimporte aus der EU.
Im Handelsstreit mit der Europäischen Union zeigen sich die USA konziliant. So meinte Wirtschaftsminister Wilbur Ross am Donnerstag vor Journalisten in Davos, es gebe "keine Fristen". Der US-Präsident habe die Entscheidung getroffen, "dass die Verhandlungen weitergehen, solange sie Früchte tragen".
Auch Finanzminister Steven Mnuchin betonte: "Wir setzen keine willkürlichen Fristen. Der Präsident ist der Ansicht, dass wir rasch vorankommen werden." EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte sich am Vortag zuversichtlich gezeigt, die Verhandlungen über ein Handelsabkommen "in wenigen Wochen" abzuschließen.
"Andere Töne anschlagen"
Zugleich drohte Ross erneut mit Strafzöllen auf US-Autoimporte aus der EU. Das würde vor allem deutsche Autobauer treffen. Zölle blieben eine Option, sagte Ross am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums (WEF). "Wir hoffen, dass wir sie nicht nutzen müssen, aber wenn es sein muss, werden wir es tun." Die USA wollten zu einer Einigung mit der EU kommen. "Wir hatten ein sehr konstruktives Treffen mit der neuen Kommissionspräsidentin." Aber Trump habe klargemacht: "Wenn das nicht funktioniert, wird er andere Töne anschlagen."
Mnuchin sagte, Trump wolle in diesem Jahr auch einen Handelsvertrag mit Großbritannien abschließen. "Das wäre großartig für sie und großartig für uns." Ross betonte zudem, die britische und die amerikanische Wirtschaft seien sehr ähnlich. "Das sollte deutlich einfacher sein." (APA, dpa)